Endlich Frühling! Das kaufen die Sachsen im Baumarkt
Dresden - Dicht bepackte Lastenwagen schieben sich durch Schraubenabteilungen, gezückte Zollstöcke vermelden Holzkantenlängen. Und nur in der Gartenabteilung laufen Männer HINTER ihren Frauen: Mit Blick auf sommerliche Temperaturen am Wochenende wappnen sich Tausende für die nächsten Großbauprojekte in einem der meistbesuchten Baumärkte Sachsens. Ein Blick in den Wagen.

"Die großen Projekte liegen hinter uns", lachen Petra (77) und Karl Heinz Windmüller (78). Jetzt gilt es, den Garten flott zu halten. Die Rentner aus Klipphausen haben einen neuen Kirschbaum erstanden. "Und Birnenmelonen", das ist Petra wichtig.
Das Nachtschattengewächs schmecke herrlich in Schinken eingerollt vom Grill. Das Rezept haben sie von ihrer Tochter. Passend dazu liegen Dill und Petersilie nebenan im Korb für den Kräutergarten am Haus.
Der Hornbach in Dresden-Kaditz ist einer der meistbesuchten Baumärkte des Freistaats. Über 5000 Kunden kaufen an einem Frühjahrssamstag hier ein. "Der Frühling ist Hochsaison für uns", bestätigt Marktleiterin Silvia Jakob.
"Derzeit sind blühende Pflanzen, Kräuter und Erden sehr beliebt. Aber auch Hochbeete, Gartenmöbel und Rasenmäher werden nachgefragt."


Josef Ebermann (42) und Tochter Maria (4) haben einen Plan: Die frisch erstandene Regentonne, einmal auf hölzerne Beine gestellt, soll ihren Schrebergarten an der Hansastraße automatisch bewässern. Mittels elektronisch steuerbarem Ventil wird ab nächster Woche Schwer- statt Muskelkraft den Garten gießen. Clever, oder? "Nein, nur faul", lacht Josef.
Alles andere als faul ist Julia Henke (59). Gerade erst hat die Boulevardtheater-Schauspielerin einen alten Hühnerstall auf ihrem knapp 1000 Quadratmeter großen Grundstück bei Radeberg zu einer Sauna umgebaut. Nun soll eine große Terrasse entstehen.
Dafür hat sie Wellplatten erstanden. Etwas Bequemlichkeit gönnt sie sich aber auch: Der übergroße Pfeifenreiniger soll Blätter von der Regenrinne am Terrassendach fernhalten.


So richtig gemütlich macht es sich Justin (27): Dank ChatGPT-Beratung baut er sich ein mehr als vier Quadratmeter großes, fensterhohes Bett. "Mit Treppe, Stauraum und allem Drum und Dran."
Bei Vorhersagen bis zu 22 Grad am Wochenende dürfte nun auch ihrem Projekt nichts mehr im Wege stehen.
Titelfoto: Eric Münch