Elbe-Hochwasser kommt zurück: Terrassenufer gesperrt!

Dresden - Die Elbe in Dresden verzeichnet wieder einen steigenden Pegel. Das Landeshochwasserzentrum rechnet schon wieder mit dem Erreichen der Sechs-Meter-Marke.

Ein Pegelstand von über sechs Metern scheint diesmal realistisch.
Ein Pegelstand von über sechs Metern scheint diesmal realistisch.  © Max Patzig

Seit Dienstagabend steigt der Pegelstand der Elbe in Dresden wieder an, nachdem er zuletzt nicht unter die Alarmstufe 1 fiel. Am Donnerstagabend (19.45 Uhr) wurden 5,09 Meter gemessen. Die Stadt hatte schon vorzeitig die Alarmstufe 2 ausgerufen.

Doch damit ist es noch nicht genug. Das Hochwasserzentrum des Freistaats Sachsen geht davon aus, dass die Marke von sechs Metern erreicht wird. Alarmstufe 3 wäre somit überschritten.

Schon Samstagabend soll es so weit sein!

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Doch der Pegel steige den aktuellen Berechnungen zufolge nicht signifikant darüber an. Bei 6,01 Meter liege der Höchststand, danach soll der Pegel sinken.

Das tschechische Hydrometeorologische Institut pflichtet den Prognosen bei. In Decin soll der Pegel auf einen Höchststand von 6,24 Meter steigen, zehn Zentimeter mehr als zum Weihnachtshochwasser.

In dem tschechischen Ausflugsort wurden schon jetzt Flutschutzwände aufgestellt. Eine Straße in den Ort Dolni Zleb sei bereits überflutet worden, heißt es in tschechischen Medien. Da auch die Fähre den Betrieb eingestellt habe, seien die Bewohner jetzt nur noch per Zug erreichbar.

Am Donnerstagnachmittag wurden bereits 4,91 Meter in Dresden gemessen.
Am Donnerstagnachmittag wurden bereits 4,91 Meter in Dresden gemessen.  © Ove Landgraf
Damit rückt die Elbe dem Terrassenufer einmal mehr auf die Pelle.
Damit rückt die Elbe dem Terrassenufer einmal mehr auf die Pelle.  © Ove Landgraf

Stadt sperrt Terrassenufer und warnt erneut Weihnachts-Circus

Mit dem Ausrufen der Alarmstufe 2 am späten Donnerstagnachmittag hat die Stadt auch das Terrassenufer gesperrt.

Weiterhin konnte die Stadt es nicht unterlassen, den Weihnachts-Circus abermals auf seine Räumpflicht hinzuweisen. "Entsprechend der Sondernutzungssatzung ist durch ihn sicherzustellen, dass die Beräumung der Fläche (spätestens) ab einem Pegelstand der Elbe in Dresden von 590 Zentimetern vollständig abgeschlossen ist", hieß es in einer Mitteilung. "Diese Vorgaben gelten nach wie vor."

Die Stadt weiter: "Alle Maßnahmen, die der Circus bis jetzt vorgenommen hat, dienen nicht dem Hochwasserschutz und gefährden bei einem steigenden Pegel die Funktion der Hochwasserschutzanlage."

Die Stadt ließ die Hinweisschilder zu den Straßensperrungen stehen, braucht jetzt nur die roten Kreuze entfernen, wenn es zur erneuten Sperrung kommt.
Die Stadt ließ die Hinweisschilder zu den Straßensperrungen stehen, braucht jetzt nur die roten Kreuze entfernen, wenn es zur erneuten Sperrung kommt.  © Ove Landgraf
Auch die Straßenabsperrungen stehen noch bereit.
Auch die Straßenabsperrungen stehen noch bereit.  © DPA/Robert Michael

So reagiert die Feuerwehr auf den steigenden Elbpegel

Die Dresdner Feuerwehr ist bereits in Alarmstellung. "Wir führen im Grunde genommen die selben Vorkehrungen wie zum Hochwasser zwischen den Jahren durch", erklärte Feuerwehr-Sprecher Michael Klahre (44).

Derzeit patrouillieren die Kameraden mehrmals täglich an kritischen Stellen, etwa im Dresdner Osten. In Loschwitz stehen nach wie vor gestapelte Sandsäcke.

Ab Alarmstufe 3 teilt die Feuerwehr stadtweit permanente Wachdienste ein.

Die Kameraden der Feuerwehr patrouillieren an "kritischen Stellen".
Die Kameraden der Feuerwehr patrouillieren an "kritischen Stellen".  © Max Patzig

Radeberger Spezialausschank lässt Flutschutzwand direkt stehen

Eine dauerhafte Einrichtung ist nun auch die Flutschutzwand vor dem Radeberger Spezialausschank. "Ursprünglich wollten wir die schnell wieder abbauen", erklärt Geschäftsführer Jeffrey Pötzsch (51).

Doch angesichts des drohenden Unheils am bereits übergelaufenen Terrassenufer halten die 10 Mitarbeiter des Lokals an der Schutzwand fest. "Wir hoffen, dass wir mit einem blauen Auge davon kommen", sagt Pötzsch.

Der Radeberger Spezialausschank bleibt vorerst geöffnet – hinter der Flutschutzwand.
Der Radeberger Spezialausschank bleibt vorerst geöffnet – hinter der Flutschutzwand.  © Max Patzig

Bislang hätten der Spezialausschanks-Chef und sein Team keine Schließung geplant.

Erstmeldung von 15.30 Uhr, zuletzt aktualisiert um 21 Uhr.

Titelfoto: Max Patzig

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