"Ein Skandal": Warum Zoff im Dresdner Rundkino herrschen soll
Dresden - Im Rundkino herrscht offenbar dicke Luft! Zwischen Verdi und dem Betreiber soll es Streit geben. Hintergrund ist eine neu gegründete Arbeitnehmervertretung.
Wie die Gewerkschaft mitteilte, ist in Dresden zum Jahreswechsel der erste Betriebsrat der Cineplex-Kette an den Start gegangen.
Im Vorfeld hätte es dabei mächtig Gegenwind in Form von "Union Busting" gegeben. Der aus den USA stammende Begriff beschreibt gezielte Schritte von Arbeitgebern, um die Wahl oder Bildung eines Betriebsrats zu verhindern.
"Über die Verweigerung von Vertragsverlängerungen bis hin zur Streichung von Schichtzulagen reichte die Palette der Gegenmaßnahmen", erklärt Gewerkschaftssekretär Lucas Munzke die Problematik.
Mitarbeiter der Kultureinrichtung hätten sich an Verdi gewandt. "Rechtliche Verstöße des Arbeitgebers, gepaart mit fortwährenden Konflikten zwischen den Beschäftigten und den örtlichen Führungskräften zeigten die Notwendigkeit, Hilfe anzufordern", so Munzke.
Er betont: "Für eine Kinogruppe, die sich seit 2016 Deutschlands Kinomarktführer nennt, sind diese Vorgehensweisen ein Skandal. Sie schaden nicht nur den Beschäftigten, sondern auch dem Ansehen des Unternehmens."
Rundkino-Betreiber widerspricht deutlich
TAG24 hat Cineplex mit den Vorwürfen konfrontiert. Auf Anfrage weist Rundkino-Sprecher Robert Schünemann die Verdi-Vorwürfe entschieden zurück.
"Unser Unternehmen handelt strikt im Einklang mit geltendem Arbeitsrecht und den Grundsätzen einer fairen und transparenten Personalpolitik. Sollten Missverständnisse oder Unstimmigkeiten aufgetreten sein, stehen wir bereit, diese konstruktiv zu klären", so Schünemann.
Man setze auf einen offenen und respektvollen Dialog mit dem neu gewählten Betriebsrat, der im Übrigen - wie er sagt - nicht der Erste im Betrieb sei.
Den Auftakt hat man sich jedoch anders vorgestellt: "Die Anschuldigungen von Verdi waren für eine gute Zusammenarbeit erstmal nicht förderlich", stellt der Sprecher klar.
Zuletzt hatte auch der "UFA Kristallpalast" für Wirbel gesorgt. Noch vor der Schließung stand jedoch fest, dass ein neuer Betreiber gefunden worden ist.
Erstmeldung: 14.01 Uhr. Aktualisierung: 16.49 Uhr.
Titelfoto: Steffen Füssel