Abenteuerliche Konstruktion: Rentner betankt Opel mit Diesel aus Fußraum

Pirna - Selbst ist der Mann, dachte sich Rolf S. (67) und reparierte seinen alten Opel Combo eigenhändig. Mit einer abenteuerlichen Konstruktion rumpelte der Kraftfahrer über die Landstraße bei Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Doch das Vehikel verlor Diesel. Auf der Spur verunfallte ein Motorradfahrer. Nun saß Rolf vor der zuständigen Amtsrichterin in Pirna.

Rolf S. (67) werkelte selbst am Opel und landete vor Gericht.
Rolf S. (67) werkelte selbst am Opel und landete vor Gericht.  © Marko Förster

Im November blieb der Combo mit tschechischen Kennzeichen am Straßenrand liegen. Dabei hatte Rolf für Dieselzufuhr gesorgt: über einen Kanister im Beifahrerfußraum! Durch zwei Schläuche, die aus dem Fenster führten, floss Diesel zum Motor.

Natürlich tropfte Kraftstoff auf die Straße. Ein Biker stürzte. Und weil nicht ausreichend Diesel zum Motor kam, blieb der Combo wenig später liegen.

"Das war eine Notreparatur!", polterte Rolf im Gericht. "Zu DDR-Zeiten mussten wir uns auch kümmern. Da hat keiner gefragt."

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Er habe dringend zu Freunden gemusst, da habe er sich so beholfen. "Aber dass was ausläuft und ich was mit dem Unfall zu tun habe, habe ich nicht gewusst. Erst als mich die Polizei ansprach", beteuert er.

Wenngleich der Polizist im Zeugenstand sagte, Rolf habe ihnen vor Ort erklärt, dass ihnen die Legitimation fehle, überhaupt mit ihm zu reden.

Die Polizei markierte mit Pfeilen, wo die Schläuche für die unkonventionelle Betankung durch den Motorraum liefen.
Die Polizei markierte mit Pfeilen, wo die Schläuche für die unkonventionelle Betankung durch den Motorraum liefen.  © Polizei

Trotz dieser kruden These erkannte die Richterin beim Opel-Fahrer keinen Vorsatz, den Straßenverkehr gefährden zu wollen. Sie stellte das Verfahren ein. Drohte Rolf aber: "Wenn Sie jetzt noch mit dem Ding fahren, ist es Vorsatz!"

Titelfoto: Polizei

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