Nachbar will für Ruhe sorgen: Louisengarten droht das Aus!
Dresden - Er ist eine DER Institutionen der Dresdner Neustadt: Seit 1994 lädt der Louisengarten in eine Baulücke im Herzen des Szene-Viertels. Damit könnte schon Ende Juni Schluss sein. Schuld daran: Nachbar Bernd F. Mit seinen Beschwerden über "Ruhestörung" schafft der Hausmeister womöglich das Undenkbare.
Tom Knappe (56) war der erste Kneiper in der "Scheune", eröffnete die "Planwirtschaft", hielt das "Sommercafé" im Großen Garten. Seit 2007 betreibt er den Louisengarten; seit 2018 gehört ihm die Baulücke auf der Louisenstraße, in der der urige Biergarten steht.
Für diese bekam er bereits Angebote in Millionenhöhe, Knappe könnte längst in Reichenrente sein. Doch Aufgeben ist trotz Pandemie und erhöhter Gastro-Steuer keine Option.
Nun könnte aber das Rathaus Knappe dazu zwingen. "Wir beabsichtigen, die Nutzung des Biergartens kostenpflichtig zu untersagen", heißt es in einem Schreiben vom 13.6. (liegt TAG24 vor). Der Grund heißt Bernd F.
Als einziger Nachbar beschwert sich F. seit Jahren über den angeblich lärmenden Biergarten zwischen "Assi-Eck" und "Katys Garage".
Ohne Baugenehmigung kein Lärmschutz
In einem Schreiben an die Stadt stimmte er 2020 den Betriebszeiten bis 23 Uhr unter der Woche, bis 1 Uhr am Wochenende, noch zu. 2023 widerrief er die Vereinbarung.
Am 3. Juni stand er - pünktlich 23 Uhr - im Schlafanzug am Gartenzaun, brüllte eine Kellnerin an, beleidigte das Team.
Problem: Der Louisengarten hat keine Baugenehmigung, die die Öffnungszeiten regelt. Knappe beantragte sie 2020, die Stadt lehnte mit Verweis auf Ruhezeiten (ab 22 bzw. 0 Uhr) ab, befindet sich seitdem im Gerichtsstreit mit ihm.
Deshalb wollte sich die Stadt TAG24 gegenüber nicht äußern. Doch ohne Baugenehmigung kann Knappe auch keinen Lärmschutz verbauen.
TAG24 traf F. zu Hause an. Doch der sonst so mitteilungsbedürftige Nachbar hatte für einen Kommentar "keinen Bedarf".
Titelfoto: Thomas Türpe