Dresden - Der Wiener Platz ist seit Jahren Kriminalitätsbrennpunkt und Hotspot für Drogendealer. Nun will das Rathaus das Areal aufwerten, setzte zwischen Kugelhaus und Prager Spitze zwölf Bäume in die Erde. Der Umbau des Pflasters ist aufwendig, das Projekt kostet mehr als eine halbe Million Euro. In den kommenden Jahren soll noch viel mehr Geld ins Umfeld der Prager Straße fließen.
Kaputte Brunnen, unübersichtliche Passagen, im Sommer überhitzt, kaum Schatten: "Die Prager Spitze, direkt am Hauptbahnhof gelegen, ist das Tor zu Dresdens Innenstadt", sagt Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) zum bislang wenig einladenden Areal.
Das soll sich ändern. "Der mit Bäumen und Bänken umgestaltete Platz verbessert die Aufenthaltsqualität im Stadtzentrum."
Zwölf Schnurbäume pflanzte das Rathaus in den letzten Tagen, legte Baumgruben an, gestaltete das vormals asphaltierte Areal um, stellte Sitzbänke auf.
Sickerrohre im Untergrund sollen Regenwasser in die Gruben leiten (Prinzip Schwammstadt), um längere Trockenphasen zu überstehen.
Solche Arbeiten sind besonders in der versiegelten Innenstadt aufwendig, da im Boden meist Leitungen laufen, Tiefgaragen Platz wegnehmen.
Schon bald keine dunklen Ecken mehr auf Prager Straße
"Insgesamt geben wir hier 550.000 Euro aus", sagt Straßenbau-Amtsleiterin Simone Prüfer (59), davon 128.000 Euro Fördermittel.
Teuer mache das Projekt nicht nur die Baumpflanzung, sondern auch die Gestaltung mit hochwertigen Platten (aus Granit) und das unterirdische Bewässerungssystem.
Die reinen Kaufkosten für die zwölf hitzebeständigen Schnurbäume (8-10 Jahre alt, kommen aus Norddeutschland) liegen bei 11.000 Euro.
"Der Wiener Platz ist hinsichtlich Kriminalität ein Schwerpunkt. Zwischen die Bäume kommen Lichtstelen, damit wir keine dunklen Ecken haben", sagt Kühn. Das soll zu einem positiven Sicherheitsgefühl für Bürger beitragen.
Das ist aber erst der Auftakt. In den kommenden Jahren sollen rund 20 Millionen Euro (davon rund zwei Drittel Fördergelder) in die Aufwertung der Bereiche um Wiener Platz, Kristallpalast und Prager Straße fließen.