Dresdner Tierheim an der Belastungsgrenze: Chef rät von tierischen Weihnachts-Geschenken ab!

Dresden - Kaum etwas bringt Kinderaugen so zum Leuchten wie süße Haustiere. So landen Fellnasen auch immer wieder auf dem Wunschzettel. Doch Achtung: Hund, Katze, Maus und Co. haben unterm Weihnachtsbaum nichts zu suchen, warnt das Dresdner Tierheim.

"Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke": Tierheimleiter Florian Hanisch (36) mit Zwergkaninchen "Hans" (11 Monate).
"Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke": Tierheimleiter Florian Hanisch (36) mit Zwergkaninchen "Hans" (11 Monate).  © Steffen Füssel

Das städtische Tierheim in Stetzsch habe ein "sehr bewegtes Jahr" erlebt, sagt Leiter Florian Hanisch (36). Neben Tieren aus schlechter Haltung habe man ein großes Problem mit Auslandshunden gehabt.

Diese werden ohne Tollwutimpfung aus unsicheren Drittländern illegal eingeschleust und später von den Behörden aufgegriffen.

"Trauriger Rekord" sei ein erst zwei Wochen alter Hunde-Welpe gewesen, bedauert Hanisch. Ohne Muttertier mussten die Tierheimkräfte (acht Mitarbeiter, 25 ehrenamtliche Helfer) einspringen und rund um die Uhr alle zwei Stunden Milch geben.

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Auch Kartons mit Katzenwelpen tauchen immer wieder auf, zwei Dobermänner wurden in einer Kiste in der Heide ausgesetzt.

Tierpflegerin Joana Klein (28) mit der deutschen Dogge "Freddy" (4), der ein neues Zuhause sucht.
Tierpflegerin Joana Klein (28) mit der deutschen Dogge "Freddy" (4), der ein neues Zuhause sucht.  © Steffen Füssel

Tiere sind keine Geschenke: Pflege und Kosten werden häufig unterschätzt

Auch diese Kornnatter (8) sucht einen neuen Halter.
Auch diese Kornnatter (8) sucht einen neuen Halter.  © Steffen Füssel

Mit aktuell 36 Hunden, 85 Katzen und 74 sonstigen Tieren (wie Kaninchen, Ratten, Reptilien) habe man teils die Kapazitätsgrenze erreicht, etwa in der Katzenquarantäne. 466 Tiere konnten in diesem Jahr bislang vermittelt werden.

"Zu Weihnachten wünschen sich vor allem Kinder Haustiere. Doch die machen nicht nur Freude, sondern bedeuten Verantwortung und Arbeit", mahnte Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (53, CDU) am gestrigen Mittwoch bei einem Besuch.

"Tiere als Geschenk sehen wir sehr kritisch", so Amtstierarzt Lutz Meißner (59). Jahrelange Pflege, auch (gestiegene) Kosten für Futter, Arzt oder Energie (etwa für Terrarien) würden oft unterschätzt.

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Die leidliche Folge von unüberlegten tierischen Geschenken: Wegen angeblicher Allergien werden die Tiere wieder abgegeben oder ausgesetzt.

Verantwortungsbewusste Interessenten finden unter www.dresden.de/tierheim alle Bewohner mit Bildern. Besuche bitte mit telefonischer Anmeldung unter 0351/4 52 03 52.

Titelfoto: Steffen Füssel

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