Welche Anlage wie oft fotografiert: So blitzt sich Dresden die Stadtkasse voll!
Dresden - Seit Mai testet das Rathaus einen als Anhänger getarnten Super-Blitzer. Der mobile Kasten erwischte an verschiedenen Standorten bereits Tausende Fahrer. Damit löst er den bisherigen "Shooting-Star" ab: Der stationäre Blitzer an der Güntzstraße schoss 2023 fast 20.000 (!) Fotos, nachdem es im Jahr davor nur wenige Hundert waren.
Kurios: Der feste Blitzer am Seniorenheim an der Güntzstraße (nahe Sachsenallee) gehörte im Jahr 2022 noch zu den "schwächsten" Kästen. Er blitzte in Fahrtrichtung Straßburger Platz gerade mal 454 Fahrer, spielte 18.730 Euro Bußgeld ein, wie die städtische Blitzer-Bilanz zeigt.
Ganz anders im vergangenen Jahr: Mit 19.470 Fotos und gut 853.000 Euro war die Anlage plötzlich einsamer Rekordhalter.
Zum Vergleich Platz zwei: Auf der verkehrsintensiveren Waldschlößchenbrücke rauschten in beide Fahrtrichtungen "nur" 12.167 Fahrer in die Foto-Falle, drückten insgesamt rund 647.000 Euro ab.
Schlusslicht ist der Blitzer an der Schlüterstraße in Gruna mit 261 Fotos (für knapp 17.000 Euro). Insgesamt lösten die 24 Messanlagen der Stadt fast 90.000-mal (2022: 76.400) aus, spielten rund 4,1 Millionen Euro (2022: 3,4 Millionen) ein.
Grund fürs Blitzlichtgewitter an der Güntzstraße (täglich über 53 Fotos) im vergangenen Jahr: Das Rathaus hatte im März die erlaubte Geschwindigkeit von 50 auf 30 Kilometer pro Stunde gesenkt. Zwei Wochen später ging der Kasten scharf und blitzte wie ein Weltmeister.
Dresden hat einen neuen "Shooting-Star"
Auch in diesem Jahr erwischt es dort noch jede Menge Fahrer: Bis Ende März löste die Anlage 3490-mal aus. Das sind in etwa so viele wie im ersten Monat nach der Geschwindigkeits-Umstellung. "Die Verkehrsteilnehmer gewöhnen sich demnach langsam an den Blitzer", sagt Dresdens Ordnungsbürgermeisterin Eva Jähnigen (58, Grüne).
Dafür ist der neue Blitzer-Anhänger (misst in beide Richtungen) nun der "Shooting-Star". In seiner ersten Woche stellte ihn das Rathaus erst an der Umleitungsstrecke Kipsdorfer Straße, dann an der Pillnitzer Landstraße auf. Bis Ende Mai blitzte er bereits 5212 Mal.
Das Rathaus entscheidet über weitere Standorte "situativ" - vor allem, um die Schulwegsicherheit zu verbessern. Aktuell blitzt der Anhänger an der Tharandter Straße.
So viel Geld spülen Dresdens stationäre Blitzer in die Stadtkasse
Bautzner Landstraße: 1250-mal geblitzt, 69.830 Euro
Bautzner Straße: 6269-mal geblitzt, 304.897 Euro
Bergstraße: 4629-mal geblitzt, 170.860 Euro
Dohnaer Straße: 5023-mal geblitzt, 208.790 Euro
Gottfried-Keller-Straße: 299-mal geblitzt, 11.125 Euro
Großenhainer Straße: 668-mal geblitzt, 27.330 Euro
Güntzstraße: 19.470-mal geblitzt, 853.365 Euro
Königsbrücker Landstraße: 2385-mal geblitzt, 106.030 Euro
Lommatzscher Straße: 705-mal geblitzt, 40.105 Euro
Marienberger Straße: 2135-mal geblitzt, 89.130 Euro
Maxim-Gorki-Straße: 4673-mal geblitzt, 202.790 Euro
Meißner Landstraße: 645-mal geblitzt, 46.760 Euro
Pillnitzer Landstraße: 7480-mal geblitzt, 283.775 Euro
Pirnaer Straße: 3720-mal geblitzt, 163.475 Euro
Radeburger Straße: 3637-mal geblitzt, 165.455 Euro
Schlüterstraße: 261-mal geblitzt, 16.945 Euro
St. Petersburger Straße: 5723-mal geblitzt, 286.875 Euro
Stauffenbergallee: 6991-mal geblitzt, 382.150 Euro
Waldschlößchenbrücke: 12.167-mal geblitzt, 647.220 Euro
Würzburger Straße: 1690-mal geblitzt, 71.700 Euro
Titelfoto: Eric Münch