Homophobe Beleidigungen und Provokationen auf dem Stadtfest! "Krass verschlechtert"
Dresden - An diesem Wochenende feiern wieder Hunderttausende Menschen das größte Stadtfest in Deutschland - drei Tage lang wird in der Dresdner Innenstadt das Canaletto zelebriert! Ganz friedlich blieb es dabei schon am ersten Tag nicht. DJane Lara Liqueur berichtet von rechten Anfeindungen gegen queere Menschen. Die DVB zeigen sich solidarisch.
Am Postplatz laden die Dresdner Verkehrsbetriebe an diesem Wochenende mehrere Musiker ein. Den Anfang machte am Freitagabend Dragqueen und DJane Lara Liqueur, die sich nach ihrem Auftritt über den "übelsten Abriss" freute.
Nur eine Sache war ihr ein spitzer Dorn im Auge: "Traurig, dass es dieses Jahr so viele Versuche von Rechts gab, dieses friedliche Zelebrieren von Liebe und Vielfalt zu unterbinden", schrieb sie am Samstagnachmittag auf ihrer Insta-Page.
Gegenüber TAG24 führte sie aus: "Vor der Bühne kam es mehrfach dazu, dass einzelne Menschen Regenbogenflaggen kaputt gemacht und gepöbelt haben."
Unangenehm sei es auch am Stand des Christopher Street Day (CSD) Dresden geworden. Augenzeugen wollen die rechtsextreme Gruppierung "Elblandrevolte" gesehen haben.
Der CSD, der ebenfalls am Postplatz stationiert war, bestätigte gegenüber TAG24, dass sich einige junge, LGBTQ+-feindliche Männer vor dem Stand aufgebaut hätten, die "provozieren" wollten.
Auch der CSD Dresden war mit einem Stand am Postplatz vertreten
Dresdner Stadtfest: CSD dankt DVB - Lara Liqueur in Sorge
Jedoch habe sich die Situation ohne eine Eskalation auflösen lassen. Der CSD dankte an dieser Stelle auch den Dresdner Verkehrsbetrieben, die solidarisch klargemacht hätten, dass sie kein queerfeindliches Gedankengut dulden würden. Nicht umsonst seien die DVB der diesjährige Preisträger des "ODEUM Preis für Respekt".
Die Polizei konnte sich auf TAG24-Nachfrage nicht weiter zu dem Vorfall äußern.
Auch wenn es am Freitag nicht zu Ausschreitungen kam, läuten bei Lara Liqueuer die Alarmglocken: "Das Klima hat sich auf jeden Fall sehr krass verschlechtert, auf dem Heimweg wurden mir auch mehrere homophobe Beleidigungen hinterhergerufen, das gab es länger nicht mehr in dem Ausmaß."
Auf Instagram freute sie sich trotzdem, dass die rechte Störaktion im Endeffekt ohne Erfolg blieb: "Fantastisch, dass das nicht geklappt hat und sich niemand von diesen Idioten den Abend verderben lassen hat."
Titelfoto: Montage: Max Patzig