Dresdner Schüler machen Druck für kostenlose Tampons!
Dresden - Dass die Stadt ihre Schulen künftig mit Tampons und Binden ausstatten soll, ist seit 2021 beschlossene Sache. Doch die Umsetzung dauert länger als geplant. Nun machen Berufsschüler ihrem Ärger Luft.
Die angehende Erzieherin Wilma Gommlich (25, 2. Lehrjahr), Schülerin am Beruflichen Schulzentrum für Dienstleistung und Sozialwesen (BSZ DDS), will nicht länger auf kostenlose Menstruationsprodukte warten.
Vor einer Woche richtete sie eine Petition an OB Dirk Hilbert (52, FDP): "Diese Petition fordert die Bewilligung der Finanzierung der Bereitstellung von Tampons und Binden auf den Toiletten unserer Schule."
Dabei ist längst klar, dass Schulen in Dresden mit kostenlosen Menstruationsartikeln ausgestattet werden sollen. Nur ist der Stadtratsbeschluss von Juli 2021 immer noch nicht umgesetzt.
Und es gibt weitere Hürden: "Wir haben uns seit 2022 selbst um die Ausstattung mit Tampons und Binden gekümmert und die Kosten über das Landesamt für Schulen abrechnen können. Mit Begründung des Haushaltsstopps wurden unserer Schule dafür die Gelder gestrichen", erklärt Schülersprecherin Anna Widiger (21, 1. Lehrjahr Heilerziehungspflege).
Wann kommen kostenlose Menstruationsartikel an Dresdner Schulen?
Immerhin 164 Schüler (von 558) und zwölf Lehrer (von 45) schlossen sich dem Petitionsschreiben an.
Wann sie mit kostenlosen Periodenprodukten an ihrer Schule rechnen können? Die Stadt verspricht, im dritten und vierten Quartal 2024 erste Spendersysteme aufzustellen.
Noch läuft das Vergabeverfahren ...
Schulsprecherin Widiger: "Falls es noch länger dauert, schauen wir nach Alternativen. Vielleicht finden wir einen Sponsor oder wickeln das Ganze über Großeinkäufe ab. Oder wir starten eine neue, größere Petition!"
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann