Rennbahn schlägt Alarm! Droht Dresdens sportlichstem Denkmal bald der Verfall?

Dresden - Seit 1891 finden auf der Galopprennbahn in Seidnitz Pferderennen statt. Das historische Gelände ist Dresdens größtes Flächendenkmal (43 Hektar), zieht pro Jahr 60.000 Liebhaber des Pferdesports an. Jetzt kommt heraus: Der Verein hinter der Rennbahn hat ein Finanzproblem.

Die Galopprennbahn in Dresden lockt jährlich Zehntausende Pferdefreunde an.
Die Galopprennbahn in Dresden lockt jährlich Zehntausende Pferdefreunde an.  © Norbert Neumann

Die Stadt bezuschusst den Dresdener Rennverein 1890 e.V. seit Jahren mit demselben Betrag von 128.020 Euro. Lange Zeit eine ausreichende Summe: Denn bis 2019 schrieb der Verein laut Geschäftsführer Thomas Schmidt (57) schwarze Zahlen.

Jetzt sagt er zu TAG24: "Das Geld reicht nicht mehr aus." Sponsoren zu finden, sei schwieriger geworden. Außerdem wurde der Erbpachtzins angehoben, ist die Vereinskasse zunehmend von der Inflation belastet.

"Wir müssen pro Monat rund 3900 Euro Energiekosten stemmen. Das sind jährlich 25.000 Euro mehr als noch vor wenigen Jahren." Damit könne man einen Renntag finanzieren.

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Energiefresser auf dem Gelände gibt es viele, darunter beheizte Pferdeboxen und Technik für Beleuchtung, Video und Beschallung.

Haben schon bessere Tage gesehen: Diese Holzbalken sind bereits 133 Jahre alt.
Haben schon bessere Tage gesehen: Diese Holzbalken sind bereits 133 Jahre alt.  © Norbert Neumann
Damit Jockeys reiten und Vollblüter rennen können, muss das Geläuf gepflegt werden.
Damit Jockeys reiten und Vollblüter rennen können, muss das Geläuf gepflegt werden.  © Frank Sorge

20 Prozent Inflationszuschlag gefordert, ansonsten drohen Einschnitte

Thomas Schmidt (57) vor der historischen Haupttribüne. Deren Wartung kostet Geld.
Thomas Schmidt (57) vor der historischen Haupttribüne. Deren Wartung kostet Geld.  © Norbert Neumann

Die Lösung für das Kostenproblem? Für die kommenden zwei Jahre hat der Verein wieder nur den üblichen Zuschuss von 128.020 Euro jährlich beantragt.

Dafür wolle man das Gespräch mit der Stadt mündlich suchen, sagt Vereins-Chef Schmidt. "Wir schlagen 20 Prozent Inflationszuschlag und einen Erbpachtzinsausgleich vor." Können die Forderungen nicht erfüllt werden, seien Einschnitte unvermeidlich.

Wahrscheinlich sei etwa, dass der Rasen des Geläufs nicht mehr jährlich belüftet wird oder die antike Holztribüne (1891 erbaut) nur alle vier Jahre (statt drei) einen neuen Anstrich bekommt.

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Die Folge: Rasenfilz und Schäden an der Gebäudesubstanz. "Im schlimmsten Fall würde das Holz verrotten. Dabei ist die Haupttribüne unser Aushängeschild."

Titelfoto: Bildmontage: Frank Sorge, Norbert Neumann

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