Dresden - Was wird aus den drei "Putzi-Villen" an der Königsbrücker Straße? Schon vor Jahren hatten Aktivisten tagelang die seit über zwei Jahrzehnten ungenutzten Gebäude besetzt, damit gegen den Leerstand protestiert. Seit fast einem Jahr gibt es für die Sanierung zwar eine Baugenehmigung - passiert ist aber so gut wie nichts.
Nachdem SEK-Kräfte 2020 die Hausbesetzung beendet hatten, kam Bewegung in die Leerstands-Problematik und Nutzung des großen Geländes, auf dem nicht nur die drei verfallenen Villen stehen, sondern "Dental-Kosmetik" (115 Beschäftigte) bis heute auch die DDR-Kultzahncreme "Putzi" herstellt.
All das - Produktionsstätte sowie Gelände - gehört der Argenta-Unternehmungsgruppe mit Sitz in München. Ihnen erteilte die Stadt im Februar 2024 die Baugenehmigung für die Sanierung der drei Villen, die künftig für Büros genutzt werden sollen.
Doch bis auf eine Sicherung des denkmalgeschützten Treppenhauses der Villa an der Königsbrücker Straße 12 (für mehr besteht kein Denkmalschutz) hat sich trotz einer sichtbaren Bautafel zum Sanierungs-Projekt nichts getan.
Das geht aus einer Anfrage hervor, die der Landtagsabgeordnete Thomas Löser (52, Grüne) an die Staatsregierung stellte. "Alle drei Gebäude erscheinen dringend sanierungsbedürftig", heißt es im Antwort-Schreiben.
Eigentümer der Dresdner Putzi-Villen meldet sich zu Wort
"Der Eigentümer Argenta muss jetzt umgehend sein Sanierungsversprechen einlösen", fordert Löser. "Bereits von außen sind die erheblichen Mängel wie etwa kaputte Dächer oder Risse in der Fassade zu sehen."
Löser fordert die Stadt auf, zügig eine Notsicherung zulasten des Eigentümers durchzuführen. Doch dafür bestehe "momentan kein Anlass", da das Treppenhaus bei den Sicherungsarbeiten auch mit allen Bestandteilen eingehaust worden war, so ein Rathaussprecher.
Warum sich trotz Baugenehmigung bislang kaum etwas tut, begründet Argenta-Geschäftsführer Felix Lukasch (51) mit Verzögerungen im Abstimmungsprozess mit der Stadt wegen der geplanten Sanierung der Königsbrücker Straße.
Konkret gehe es um die Baustelleneinrichtung und Zufahrtsregelung für den Lieferverkehr, da die Dental-Fabrik auch künftig weiter am Standort produzieren werde.
Man befinde sich aber im Endspurt, so Lukasch. "Mitte des Jahres soll die Sanierung starten".