Dresdner Kapellknaben bekommen Unterstützung aus den USA
Von Jörg Schurig
Dresden - Die Dresdner Kapellknaben bekommen für eine CD-Produktion finanzielle Unterstützung aus den USA. Der Knabenchor interpretiert dabei Musik von Johann Adolph Hasse so, wie sie im 18. Jahrhundert klang.

Die Concerto Vocale Foundation aus dem US-Bundesstaat Tennessee, die sich der Alten Musik und historischer Aufführungspraxis verpflichtet fühlt, finanziert die Einspielung mit einem fünfstelligen Betrag, wie der Knabenchor mitteilte.
Die Aufnahmen endeten am Montagabend in der Dresdner Kathedrale. Stiftungspräsident Peter Catalano zeigte sich begeistert: "Brillant. Es sind sehr große Stimmen, die den Raum wunderbar füllen. Und es gehört zum Besten, was man von Sängern eines Knabenchores weltweit hören kann", zitierten die Kapellknaben Catalano.
Für die Dresdner Kapellknaben ist es die erste Einspielung unter Leitung von Christian Bonath, der 2022 zum Domkapellmeister und Chorleiter berufen wurde.
Hasse, der von 1733 an 30 Jahre lang als Hofkapellmeister in Dresden wirkte, hatte "Litaniae Lauretanae", "Salve Regina" und "Sub tuum praesidium" 1762 im Wiener Exil komponiert, in das er während des Siebenjährigen Krieges geflüchtet war.

Die Jungen übernehmen die Sopran-Soli

Nach Angaben des Knabenchores orientiert sich die Aufnahme an der historischen Besetzung. Zu Hasses Zeiten war es Frauen verboten, in Kirchen zu singen. Deshalb übernahmen Kapellknaben die Sopran-Soli.
Der Chor, der 1709 unter Sachsen-Kurfürst August dem Starken gegründet wurde, singt in kleiner Besetzung ausschließlich mit Sopran- und Alt-Stimmen und wird von Domorganist Sebastian Freitag an der Silbermann-Orgel begleitet. Die CD soll im Herbst erscheinen.
Im vergangenen Jahr machten die Dresdner Kapellknaben erneut international auf sich aufmerksam. Ende September reisten sie nach Rom und wurden dort vom Papst in einer Privataudienz empfangen.
Außerdem standen Konzerte auf dem Programm, darunter bei einem Gottesdienst zur Weltsynode, zu der Hunderte Bischöfe und Kardinäle anreisten.
Titelfoto: Dresdner Kapellknaben/PR