Dresdner Hauptbahnhof: Ideen gegen Stink-Vorplatz
Dresden - Das Areal um den Hauptbahnhof ist nicht nur das Eingangstor zur Innenstadt, sondern auch Kriminalitätsschwerpunkt. Und an vielen Ecken schmuddelig. Besonders unbefriedigend ist die Lage an der Ostseite des Bahnhofs, kritisiert jetzt die SPD-Fraktion.
Stadträtin Anne Holowenko (40, SPD) radelt täglich an der Ostseite des Hauptbahnhofs entlang.
"Ich fühle mich unsicher wegen der fehlenden Beleuchtung unter den Brücken, auch tagsüber", klagt sie. "Und angeekelt, wenn ich darunter warten muss." Es stinke nach Urin, überall liege Taubenkot.
Auch Stadtbezirksbeirat Lutz Hoffmann (40, SPD) kennt das Schmuddel-Areal. "Schon am Morgen quellen die Mülleimer über, es gibt viel zu wenige."
Störend sei zudem die Flut an abgestellten Fahrrädern, darunter auch herrenlose Schrotträder. Fazit: Der Platz ist dreckig, dunkel, unübersichtlich (auch wegen unzureichender ÖPNV-Beschilderung) und überhitzt, ärgern sich die Genossen.
Dabei sei das Areal für die Stadt gerade wichtig, weil es zahlreichen Touristen den ersten Eindruck der Stadt vermittele.
Auch die Beleuchtung am Dresdner Hauptbahnhof ist verbesserungswürdig
Damit der "Vorplatz Ost" wieder attraktiver wird, insbesondere für den Fuß- und Radverkehr, will die SPD die Verwaltung beauftragen, das Areal (in Abstimmung mit DB und DVB) neu zu gestalten.
OB Dirk Hilbert (51, FDP) soll dabei auch prüfen, wie die Beleuchtung für alle Verkehrsteilnehmer verbessert werden kann.
Die anliegende Straße ("Am Hauptbahnhof") soll für Autos (Ausnahme Taxis, Lieferanten) gesperrt werden.
Doppelstöckige Rad-Ständer könnten das Abstell-Chaos verringern. Trinkbrunnen, Bänke, Bepflanzungen (wenigstens Pflanzkübel) die Aufenthaltsqualität verbessern.
Den Platz wegen des florierenden Drogenhandels links liegenzulassen, sei keine Lösung.
"Eine mobile Polizeiwache könnte hier Platz finden", schlägt Holowenko vor. Bevor über den Antrag im Stadtrat abgestimmt werden kann (frühestens in sechs Monaten), sollen auch die Bürger eingebunden und gehört werden.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe