Comeback des Dresdner Frühjahrsmarktes - doch nicht alle Händler sind zufrieden
Dresden - Nach zwei Jahren baubedingtem Intermezzo auf dem Neumarkt findet der Frühjahrsmarkt seit zwei Wochen wieder auf dem frisch sanierten Altmarkt statt. Laut dem ausrichtenden Rathaus sind die Händler "bisher sehr zufrieden". Beim TAG24-Stimmungstest ergab sich am gestrigen Freitag ein anderes Bild.

Für die Rückkehr auf den Stammplatz am Altmarkt probiert das zuständige Amt für Wirtschaftsförderung ein neues Konzept für die rund 70 Händler aus.
Während früher Imbiss- und Handwerksbuden (Blumen, Gardinen, Seife etc.) eher gleichmäßig verteilt wurden, spielt jetzt die Musik eher um die zentrale Bühne mit vielen Gastro-Angeboten und Sitzplätzen rundherum.
Das spüren vor allem die Händler auf der Westseite (zur Altmarkt-Galerie). "Wir finden quasi nicht statt. Viele Leute laufen vorbei, sammeln sich um die Fressbuden im Innenbereich. Auch gibt es bei uns keine Stände gegenüber", sagt eine Händlerin, die wegen ihrer kritischen Äußerungen anonym bleiben will, um es sich nicht mit der Stadt zu verscherzen.
So sieht es auch eine Verkäuferin ein paar Stände weiter. "Die Westseite ist tot. Wir überlegen, ob wir überhaupt noch mal wiederkommen wollen. Die Bühne könnte belebter sein, warum nicht mal ein paar Vereinen eine Plattform für buntes Programm bieten?"

Dresdner Frühlingsmarkt hat aber "Potenzial"

Für Süßwaren-Händler Harald Drelischek (55, gebrannte Mandeln 4,50 Euro) aus Nürnberg hat der Markt "Potenzial". Ihm fällt auf, dass relativ wenig Touristen kommen. Das sehen andere Händler genauso. Auf dem Neumarkt sei das besser gewesen.
Am Stand der zentral gelegenen "XXL Pommes" (Pommes 5 Euro; 0,4 Liter Bier 4,50 Euro) findet sich Kundschaft. "Unter der Woche könnte mehr los sein", sagt Verkäufer Leon Uhlig (34). "Die neue Aufteilung finde ich gut, es gibt auch mehr Sitzfläche."
Einweggeschirr (Pappteller) gibt es hier nur kurz vor Feierabend, wenn die Kunden noch länger sitzen wollen.
Besucher Frank Göbel (40) freut sich mit Tochter Elena (4) über "wenig Gedränge" und einen entspannten Aufenthalt. Zuversichtlich ist Riesenrad-Betreiberin Andrea Schubert (64): "Die letzten Tage war's teils etwas kalt, jetzt wird das Wetter besser."


Der Frühjahrsmarkt öffnet täglich bis 20. Mai ab 10 Uhr.
Titelfoto: Montage: Norbert Neumann (3)