Dresdner Friedenspreis für Nawalnys Witwe
Dresden - Der russische Kremlkritiker Alexej Nawalny (†47) ist posthum mit dem Friedenspreis geehrt worden. Seine Witwe Julia Nawalnaja (47) nahm die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung am Sonntag im Dresdner Schauspielhaus entgegen.
Alt-Bundespräsident Joachim Gauck (84) würdigte den vor knapp drei Monaten in Strafhaft ums Leben Gekommenen als "selbstlosen, fast übermenschlich mutigen Mann, der uns vor Augen führt, dass es auch ein anderes Russland geben kann".
Nawalnys Lebenswerk sei "ein Monument, er bleibt ein Vorbild für alle, die an Freiheit und Würde glauben auch für die Menschen in Russland".
Es sei "ermutigend und inspirierend" zu sehen, dass sie seine Arbeit "so unbeirrt, so couragiert und selbstbewusst" fortsetze, sagte Gauck zu Julia Nawalnaja.
"Die Welt muss endlich ihre Illusion und falschen Hoffnungen ablegen und auf die hören, die all die Jahre vor Putin gewarnt haben", appellierte sie mit Verweis auf den Krieg gegen die Ukraine, den ihr Mann bis zuletzt verurteilt habe.
Während der Verleihung demonstrierte das Bündnis Sahra Wagenknecht am Postplatz unter dem Motto "Nawalny geehrt - Assange vergessen" und forderte die Bundesregierung auf, sich für die Freilassung des in London inhaftierten Journalisten Julian Assange (52) einzusetzen.
Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa