Keim-Alarm! Darum ist dieses Dresdner Freibad dicht

Dresden - Bei diesem schwülen Sommerwetter zieht es viele Dresdner ins Freibad. Blöd nur, dass mancherorts die Pforten geschlossen sind. Denn in einem Freibad haben die Bademeister mit ungebetenen Gästen zu kämpfen.

Betriebsleiter Uwe Kloß (64) und sein Team versuchen schnellstmöglich, das Zschonergrundbad wieder auf Vordermann zu bringen.
Betriebsleiter Uwe Kloß (64) und sein Team versuchen schnellstmöglich, das Zschonergrundbad wieder auf Vordermann zu bringen.  © Holm Helis

Auf ihr Zschonergrundbad ist die Belegschaft mächtig stolz. Das Freibad unweit des Zschonerbachs wurde 2019 als schönstes in Deutschland ausgezeichnet.

Doch trotz des guten Rufs und des prima Wetters ist die Stimmung im Dresdner Westen getrübt. Der grünen Idylle fehlen die Besucher.

Durch die hohen Temperaturen haben sich Stäbchenbakterien der Gattung "Pseudomonas aeruginosa" so stark im Wasser vermehrt, dass vorgeschriebene Grenzwerte überschritten wurden. Die mikroskopisch kleinen Tierchen können in hoher Konzentration eine Infektion auf der menschlichen Haut auslösen.

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Dresden Lokal Demo-Proteste gegen Hilberts Sparhammer in der Innenstadt

Das Naturbad, das chemiefrei durch einen Kies- und Pflanzenfilter gereinigt wird, ist auf Anordnung des Gesundheitsamtes seit nunmehr einer Woche geschlossen.

Das Gesundheitsamt lässt an den Badestandorten regelmäßig Proben entnehmen. (Symbolbild)
Das Gesundheitsamt lässt an den Badestandorten regelmäßig Proben entnehmen. (Symbolbild)  © picture alliance/dpa
Ein Schild am Naturbad Mockritz warnt vor den nervigen aber für den Menschen völlig ungefährlichen Zerkarien (Mini-Würmer).
Ein Schild am Naturbad Mockritz warnt vor den nervigen aber für den Menschen völlig ungefährlichen Zerkarien (Mini-Würmer).  © Thomas Türpe

"Uns fehlen pro geschlossenem Tag ungefähr 2000 Euro", so Betriebsleiter Uwe Kloß

Das Leben im und am Becken stets im Blick: Bademeister Niklas Tucholka (21) hält im Freibad Mockritz Ausschau.
Das Leben im und am Becken stets im Blick: Bademeister Niklas Tucholka (21) hält im Freibad Mockritz Ausschau.  © Thomas Türpe

Für die Badbetreiber ist das ärgerlich. "Uns fehlen pro geschlossenem Tag ungefähr 2000 Euro Eintrittsgeld. Der Verkauf von Speisen und Getränken ist da noch gar nicht mit inbegriffen", bilanziert Betriebsleiter Uwe Kloß (64).

"Ich warte jeden Moment auf einen Anruf des Labors." Gute Nachricht: Die Bakterienbelastung geht zurück. Kloß und sein Team leiten regelmäßig Frischwasser ins Becken. Je nach Eintreffen der neuesten Probe-Ergebnisse könnte er das Bad in den kommenden Tagen wieder öffnen.

Sorgenfreie Abkühlung gibt es dagegen bei der Dresdner Bädergesellschaft. "Fälle zum Auftreten von Bakterien sind uns für die Freibäder und Badestellen nicht bekannt", erklärte Sprecher Lars Kühl (49).

Die Zerkarien sind wie die Bakterien nur unter einem Mikroskop erkennbar.
Die Zerkarien sind wie die Bakterien nur unter einem Mikroskop erkennbar.  © wikipedia

Und auch im Kampf gegen Zerkarien (Juckreiz auslösende Mini-Würmer) in Mockritz und Weixdorf geht es voran: "Die wahrgenommene Tendenz ist derzeit rückläufig. Im Verhältnis zu den Badegästen ist die Anzahl an Beschwerden verschwindend gering."

Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis, Wikipedia

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