Keim-Alarm! Darum ist dieses Dresdner Freibad dicht
Dresden - Bei diesem schwülen Sommerwetter zieht es viele Dresdner ins Freibad. Blöd nur, dass mancherorts die Pforten geschlossen sind. Denn in einem Freibad haben die Bademeister mit ungebetenen Gästen zu kämpfen.
Auf ihr Zschonergrundbad ist die Belegschaft mächtig stolz. Das Freibad unweit des Zschonerbachs wurde 2019 als schönstes in Deutschland ausgezeichnet.
Doch trotz des guten Rufs und des prima Wetters ist die Stimmung im Dresdner Westen getrübt. Der grünen Idylle fehlen die Besucher.
Durch die hohen Temperaturen haben sich Stäbchenbakterien der Gattung "Pseudomonas aeruginosa" so stark im Wasser vermehrt, dass vorgeschriebene Grenzwerte überschritten wurden. Die mikroskopisch kleinen Tierchen können in hoher Konzentration eine Infektion auf der menschlichen Haut auslösen.
Das Naturbad, das chemiefrei durch einen Kies- und Pflanzenfilter gereinigt wird, ist auf Anordnung des Gesundheitsamtes seit nunmehr einer Woche geschlossen.
"Uns fehlen pro geschlossenem Tag ungefähr 2000 Euro", so Betriebsleiter Uwe Kloß
Für die Badbetreiber ist das ärgerlich. "Uns fehlen pro geschlossenem Tag ungefähr 2000 Euro Eintrittsgeld. Der Verkauf von Speisen und Getränken ist da noch gar nicht mit inbegriffen", bilanziert Betriebsleiter Uwe Kloß (64).
"Ich warte jeden Moment auf einen Anruf des Labors." Gute Nachricht: Die Bakterienbelastung geht zurück. Kloß und sein Team leiten regelmäßig Frischwasser ins Becken. Je nach Eintreffen der neuesten Probe-Ergebnisse könnte er das Bad in den kommenden Tagen wieder öffnen.
Sorgenfreie Abkühlung gibt es dagegen bei der Dresdner Bädergesellschaft. "Fälle zum Auftreten von Bakterien sind uns für die Freibäder und Badestellen nicht bekannt", erklärte Sprecher Lars Kühl (49).
Und auch im Kampf gegen Zerkarien (Juckreiz auslösende Mini-Würmer) in Mockritz und Weixdorf geht es voran: "Die wahrgenommene Tendenz ist derzeit rückläufig. Im Verhältnis zu den Badegästen ist die Anzahl an Beschwerden verschwindend gering."
Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis, Wikipedia