Dresdner Firmenchefs im Gespräch: Hier gibt's fleißige Handwerker zu sehen!
Dresden - Derzeit existieren 20.864 Handwerksbetriebe mit rund 120.000 Beschäftigten im Kammerbezirk Dresden. Davon sind jeweils ein Viertel der Betriebe in Dresden ansässig und genauso viele Beschäftigte in der Landeshauptstadt tätig. Passend zum "Tag des Handwerks" am morgigen Samstag stellen sich drei lokale Handwerksfirmen vor.
Die Firma Bertholdt Karosserie & Lack in Prohlis hat sich auf Unfallreparatur spezialisiert.
Gemeinsam mit seinen Söhnen Felix (35) und Franz (29) führt Fahrzeuglackierermeister Jens Bertholdt (59) den Familienbetrieb. Beide Söhne wollten eigentlich einen anderen Karriereweg einschlagen, aber sind schließlich doch dem heimischen Unternehmen treu geblieben.
Felix absolvierte erst eine Ausbildung zum Mediengestalter. Nun kümmert er sich als Lackierermeister um Karosserie- und Glasschäden.
"Mein jüngerer Sohn war in der Sportschule in Berlin und hat Eishockey gespielt. Er kam dann aber wieder zurück", sagt der Vater.
Franz absolvierte seine Ausbildung zum Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker als Landesbester und schloss die Meisterschule gleich an.
Die Tischlerei "Redwood Möbelmanufaktur" gibt es auch online!
Erfolgreich ist auch das Brüderpaar Patrick (31) und Thorsten Henseler (34). Ende 2020 gründeten sie in Niedersedlitz die Redwood Möbelmanufaktur.
"Patrick hatte die Idee, eine eigene Tischlerei zu leiten", so der promovierte Ingenieur Henseler. Und aus der Idee wurde ein erfolgreiches Unternehmen.
Neben einer lokalen Tischlerei bietet Redwood Esstische & Co. auch online an.
"Wir arbeiten zurzeit an einem virtuellen Showroom. Die Kunden können sich ihre Möbelstücke online im Detail anschauen."
Neben den beiden arbeiten noch fünf weitere junge Männer in der Tischlerei.
Bäckerei Siemank hat sich schon durch die nächste Generation gesichert
Ebenfalls familiengeführt stellt die Bäckerei Siemank in Reick mit Leidenschaft Brötchen, Kuchen und Gebäck her.
Konditormeisterin Christiane Steiner (41) und ihr Bruder, Bäckermeister Norbert Wiederhold (39), standen schon als Kinder in der Backstube.
"Unsere Eltern haben uns aber nie gezwungen, später auch in der Bäckerei tätig zu sein", sagt Christiane Steiner.
Dabei ist der Familienbetrieb auch schon durch die nächste Generation gesichert. "Mein zwölfjähriger Sohn ist der Überzeugung, später auch einmal Bäcker zu werden."
Die Liebe zum Bäckerhandwerk wird hier also fleißig weitervererbt. 36 Mitarbeiter und ein Azubi versorgen die Dresdner täglich.
Apropos Azubis: Im Kammerbezirk gehen rund 5700 Lehrlinge einem handwerklichen Beruf nach.
"Die Ausbildungszahlen sehen gut aus. Wir konnten bereits viele junge Leute für das Handwerk begeistern", meint Handwerkskammer-Chef Andreas Brzezinski (54). Aber in Zukunft sollen sich noch mehr Jugendliche angesprochen fühlen, sodass sich die Zahlen erweitern.
Titelfoto: Bildmontage: Ralph Kunz (4)