Dresdner Einrichtung sucht freiwillige Helfer: In unserem Heim ist jeder dritte Pfleger krank!

Dresden - Immer mehr Dresdner und Sachsen infizieren sich mit Corona und fallen auf Arbeit aus. Das ergab eine Analyse der Krankenkasse Barmer, wonach der Freistaat mit zu den am schwersten getroffenen Bundesländern gehört. Das macht sich auch in der Pflege bemerkbar: Die Caritas ruft jetzt für ein Altenheim Pflegealarm aus!

Im Caritas-Pflegeheim "St. Michael" an der Friedrichstraße herrscht Mitarbeiter-Notstand. Heimleiter Jochen Minihoffer (45) bittet die Bevölkerung um Hilfe.
Im Caritas-Pflegeheim "St. Michael" an der Friedrichstraße herrscht Mitarbeiter-Notstand. Heimleiter Jochen Minihoffer (45) bittet die Bevölkerung um Hilfe.  © Montage: Holm Helis (2)

Im Caritas-Pflegeheim "St. Michael" (90 vollstationäre Plätze) in der Friedrichstadt herrscht Notstand. "Viele unserer Mitarbeitenden sind krank, sodass die Pflege und Betreuung der alten Menschen kaum noch sichergestellt werden kann", sagt Heimleiter Jochen Minihoffer (45).

Aktuell seien zwölf Kräfte von insgesamt 39 ausgefallen, also beinahe jeder dritte Pfleger. Die noch einsetzbaren Pfleger arbeiteten am Limit. Es sei eine Frage der Zeit, wann weitere Mitarbeitende ausfallen.

Mit einem Appell wendet sich Minihoffer an die Öffentlichkeit: "Wir bitten deshalb dringend um Unterstützung bei der Bevölkerung."

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Gesucht werden vor allem ehrenamtliche Mitarbeitende und professionelle Pflegekräfte im Ruhestand, die zeitweise und schnell eingesetzt werden können.

Es winkt eine Aufwandspauschale. Kontakt: 0351/439150.

Caritas-Pflegermangel ist kein Einzelfall

Weil zahlreiche Kräfte erkrankt sind, kann die Betreuung der alten Menschen kaum noch sichergestellt werden. (Symbolbild)
Weil zahlreiche Kräfte erkrankt sind, kann die Betreuung der alten Menschen kaum noch sichergestellt werden. (Symbolbild)  © dpa/Marijan Murat

Der Mitarbeitermangel bei der Caritas ist kein Einzelfall. Auch im städtischen Klinikum fehlten vergangene Woche täglich rund 200 Kräfte wegen Corona, Quarantäne oder häuslicher Kinderbetreuung.

"Die Ausfallquoten unter den Mitarbeitern gehen erfreulicherweise jedoch zurück", gab eine Sprecherin am gestrigen Freitag leichte Entwarnung.

Laut Barmer waren Mitte Februar rund 1700 bei der Krankenkasse versicherte Beschäftigte wegen einer Covid-19-Infektion arbeitsunfähig. Von Anfang bis Mitte März fielen sogar 2300 Sachsen aus. Mehr Corona-Kranke hatte es bei der Barmer nur vergangenen Dezember (2700) gegeben.

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Mit 201 Corona-Kranken je 10.000 arbeitsunfähigen Versicherten liegt der Freistaat deutlich über dem Bundesschnitt von 142.

Nur in Thüringen (217) und Mecklenburg-Vorpommern (228) gibt es im Verhältnis noch mehr Corona-Ausfälle.

Titelfoto: Montage: Holm Helis (2)

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