Ergebnisse der Bürgerumfrage: Dresdner mögen ihre Stadt, doch Probleme gibt's genug
Dresden - Seit über 30 Jahren erkundigt sich die Verwaltung bei den Bürgern: Welche Themen sind wichtig? Was läuft gut, was schlecht in Dresden? Zahlen aus der letzten Erhebung (März bis Juni 2024) zeigen, was die Einheimischen umtreibt.

Etwas mehr als 6000 Einwohner beteiligten sich an der 15. Kommunalen Bürgerumfrage (KBU).
"Wir können damit verlässliche Aussagen über die Ansichten von 16- bis 90-jährigen Dresdnerinnen und Dresdnern treffen", erklärte Holger Oertel (47), Sachgebietsleiter in der kommunalen Statistikstelle.
Ein Großteil von ihnen fühlt sich grundsätzlich wohl in der Stadt: Knapp 58 Prozent schätzen Natur und Erholungsmöglichkeiten, etwa an den Elbwiesen oder in Parks wie dem Großen Garten.
Ritterschlag auch für die schwarz-gelben Transporteure der DVB: Fast die Hälfte (46 Prozent) der Bewohner gibt an, dass der ÖPNV in der Stadt "besonders gut" sei. Auf Platz 3 folgen die Angebote von Kunst und Kultur (45 Prozent).

Liste der Probleme in Dresden lang

Doch es gibt auch eine lange Liste an Problemen. Mit knapp 60 Prozent Zustimmung rutscht hier das Thema Verkehr, etwa durch nervige Staus, auf den Spitzenplatz.
Wohlgemerkt: Die Carolabrücke, welche am 11. September kollabierte, war zum Zeitpunkt der Erhebung noch intakt.
Fast die Hälfte der Menschen macht sich Sorgen wegen der politischen Zuspitzung in der Stadt. Und für rund ein Drittel der Befragten ist das Thema Wohnen - besonders dessen Bezahlbarkeit - ein dringendes Problem.
Apropos: Am größten ist die Unzufriedenheit mit der Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum in der Neustadt, am geringsten in Prohlis, Gorbitz und den Ortschaften im Dresdner Westen.

Sexualdelikte ein Problem in Dresden

Doch wie ist der Eindruck hinsichtlich der öffentlichen Sicherheit?
"Ein vergleichsweise hohes Unsicherheitsgefühl konnten wir in Stadtteilen wie Gorbitz, der Altstadt und Johannstadt feststellen", sagte Nancy Schöne (36), Sachbearbeiterin Methodik und Umfragen, mit Blick auf die Daten.
An Orten wie Alaunpark, Wiener Platz (Hauptbahnhof) oder dem Rundkino an der Prager Straße nannten die Befragten als Hauptgründe für das mulmige Gefühl zumeist die Kategorien "Kriminalität, Drogen", "Bewohner, Passanten" und "Ausländer".
Zwölf Prozent der Befragten wurden laut Eigenangabe in den letzten beiden Jahren in ihrer Wohngegend einmal bestohlen, drei Prozent mehrmals.

Und 13 Prozent der befragten Frauen gaben an, mindestens einmal von einem Sexualdelikt (sexuelle Belästigung oder schlimmer) betroffen gewesen zu sein.
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel, Steffen Fuessel, Petra Hornig