Räumung in Dresden! In der Talstraße 16 ist jetzt der letzte Mieter rausgeflogen

Dresden - Noch immer wirkt der Woba-Verkauf nach: 2006 verkaufte die Stadt ihre eigenen Immobilien, darunter auch das Haus in der Talstraße 16. Dort flog nun mit Andreas Rieger (61) der letzte Mieter aus dem Haus. Seinen Widerstand gibt er trotzdem nicht auf.

Rieger und seine Frau stehen rechts neben dem an dieser Stelle komplett geschwärzten Gerichtsvollzieher.
Rieger und seine Frau stehen rechts neben dem an dieser Stelle komplett geschwärzten Gerichtsvollzieher.  © Steffen Füssel

Abends Party, morgens Demo: Um auf seine Räumung aufmerksam zu machen, hatte der Dresdner Architekt Andreas Rieger in die Talstraße geladen.

Am Mittwochmorgen standen rund ein Dutzend Sympathisanten vor dem Haus, begrüßten den um 8.30 Uhr ankommenden Gerichtsvollzieher mit Parolen wie "Hohe Mieten, Zwangsumzug, davon haben wir genug".

Verhindert wurde die Räumung dadurch nicht, eine halbe Stunde später begleitete die Polizei Rieger vor die Tür. Doch wie kam es dazu?

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"Seit Januar 1991 wohnte ich mit meiner damaligen Frau hier", verrät Rieger TAG24. "Dann wurde die Woba verkauft."

Aber auch der neue Besitzer, der Immobilienkonzern GAGFAH, trennte sich von dem sanierungsbedürftigen Haus.

Videos auf X zeigen die Situation vor Ort

Der Dresdner Architekt Andreas Rieger hatte in die Talstraße zu seiner Räumung geladen. Unter anderem Thomas Löser (52, Grüne, hinter Rieger stehend) kam.
Der Dresdner Architekt Andreas Rieger hatte in die Talstraße zu seiner Räumung geladen. Unter anderem Thomas Löser (52, Grüne, hinter Rieger stehend) kam.  © Steffen Füssel
"Wohnopoly" nennen es die Bewohner: Die Talstraße 16 ist nun komplett geräumt.
"Wohnopoly" nennen es die Bewohner: Die Talstraße 16 ist nun komplett geräumt.  © Steffen Füssel

"Meine Frau und ich wollten 200.000 Euro dafür bieten, doch da war es bereits verkauft", sagt er.

Das Haus landete bei drei bekannten Größen des Dresdner Immobiliengeschäfts.

2020 wechselte es wiederum den Besitzer, laut Rieger für mehrere hunderttausend Euro über dem Kaufpreis: "500.000 Euro, ohne etwas getan zu haben", schimpft er.

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Eines taten die neuen Besitzer jedoch schon - sie kündigten allen Mietern. Rieger zog dagegen vor das Amtsgericht und verlor in erster Instanz.

Zwar ist das Berufungsverfahren noch offen, aber das Urteil war bereits vollstreckbar. Die Räumung lief ohne Zwischenfälle.

Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel

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