Dresdens Taschenbergpalais wird 30 Jahre alt!
Dresden - Das Taschenbergpalais Kempinski feiert dieses Jahr einen runden Geburtstag: Vor 30 Jahren, am 31. März 1995, öffnete das erste Luxushotel Sachsens seine Türen - ein Meilenstein für die Stadt. Ein Mann der ersten Stunde blickt zurück.

Wo im Februar 1945 nur noch Ruinen standen und zu DDR-Zeiten Bauzäune und meterhohe Bäume das Bild prägten, entstand ein Hotel, das Dresden international ins Rampenlicht rückte.
"1995 war vor dem Hotel nicht mal die Straße gepflastert. Alles war Improvisation", erinnert sich Concierge Roland Würzbach (57). Er ist seit dem ersten Tag Teil des Taschenbergpalais.
"Concierge ist kein Ausbildungsberuf - das wird man einfach", so Würzbach, der seinen Job bis heute mit Leidenschaft ausübt.
30 Jahre seien "ratzfatz" vergangen, damit habe er nicht gerechnet. Persönlichkeiten wie Barack Obama (63), Tom Hanks (68) oder DDR-Sportlegende Helmut Recknagel (88) hat er seither empfangen: "Als Obama hier war, waren wir ein Hochsicherheitstrakt. Und er lief locker durch die Lobby und begrüßte mich leger. Da wummerte das Herz."


Schweres Hochwasser trifft Luxushotel

2002 wurde das Haus schwer vom Hochwasser getroffen. "Vier Etagen unter dem Erdgeschoss waren vollgelaufen, die Lobby stand unter Wasser", erzählt der Concierge.
Trotzdem war das Hotel nur wenige Monate später wieder für seine Gäste geöffnet.
Heute sei der Betrieb schwieriger geworden, sagt er: "Weniger Flug- und Zugverbindungen - das hat der ganzen Stadt nicht gutgetan."
Auch der Concierge-Beruf sei im Wandel: "In Dresden gibt es nur noch zwei unserer Art. Es braucht Nachwuchs."


Nach einer umfassenden Renovierung ist das Hotel seit 2024 wieder in Bestform. "Wenn sich Gäste über einen freuen, weiß man, dass man etwas richtig macht." Für Würzbach und seine Kollegen sei das Taschenbergpalais längst mehr als ein Arbeitsplatz: "Es ist ein zweites Zuhause."
Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch (2)