Dresdens extremstes Fitnessstudio: Hier friert Ihr bei -110 Grad!
Dresden - Das ist mal ein cooles Angebot: In Dresden gibt's jetzt eine Kältekammer, in der man bei -110 Grad Celsius "entspannen" und seinem Körper etwas Gutes tun kann. Am Wochenende darf das jeder einmal testen.
Wem die vergangene Nacht bei bis zu -23 Grad nicht schon kalt genug war, kann am Samstag bei heftigen -110 Grad frieren.
Doch die neue Kältekammer steht nicht nur zum Spaß in einem Leubener Fitnessstudio. Es gibt einen ernsten Hintergrund.
"Schmerz und Kälte sitzen im gleichen Hirnareal – und auf Kälte reagiert das Gehirn schneller als auf Schmerz, womit es diesen damit blockt", sagt Christian Flemming (51) vom "Projekt gesunde Zelle". Dies ist nicht die klassische Muckibude, sondern ein Ort, um gesundheitsfördernde Übungen durchzuführen.
Aktuelle Studien gehen davon aus, dass die besten Behandlungsergebnisse bei einer Kälte von -110 Grad erzielt würden. Deshalb begab sich Flemming auf die Suche nach einer Kältekammer, die genau diese geringe Temperatur erreicht. Das war nicht gerade einfach, wie er berichtet: "Bei der Bestellung fanden wir nur einen Hersteller in Österreich, der uns dann belieferte."
Die Besonderheit - neben der superniedrigen Temperatur - liegt bei dieser Kältekammer in ihrer Form und Größe: Denn vergleichbare Anlagen in Dresden und Ostsachsen kühlen die Benutzer meist nur auf -86 Grad. Bei vielen Geräten guckt zudem der Kopf heraus, was dazu führt, dass nicht der gesamte Körper heruntergekühlt wird.
"Kunden stehen hier drei Minuten und mehr in der halbrunden Kabine. Ihre elliptische Form sorgt dafür, dass der ganze Körper gleichmäßig mit kalter Luft versorgt wird", erklärt der gelernte Physiotherapeut weiter und verweist im selben Atemzug auf bestimmte Ventilatoren, welche für die nötige Luftzirkulation sorgen.
"Inzwischen kommen sie sogar aus dem Kreis Görlitz zu uns, denn bis dato mussten sie für Ihre Behandlungen extra tief ins polnische Niederschlesien fahren."
Das sagen die Kältekammer-Tester über die Behandlung bei -110 Grad
Wer in die schmale Kälte-Box will, muss sich bis auf einen Bikini beziehungsweise eine Badehose entkleiden.
Damit man nicht komplett auskühlt, trägt man zudem Socken, Handschuhe und eine Mütze. Ketten und Ohrringe müssen abgenommen werden. Sollten Piercings am Körper verbleiben müssen, so werden diese abgeklebt.
Die ersten Benutzer der Kältekammer sprechen nach ihrem Test von verstärkten Glückshormonen in ihren Körpern, die dafür sorgen, "dass ich danach wacher und belebter bin sowie meine Durchblutung gefördert wird", so Julia Leuschner (31), die an einem beginnenden Rheuma leidet.
"Gelenkschmerzen sind da keine Seltenheit. Deshalb habe ich mich natürlich sehr darüber gefreut, dass fast um die Ecke diese neue Kammer für mich geöffnet hat."
Neben der besonderen Kältekammer gibt's bei Flemming auch das komplette Gegenteil: Fitnessgeräte mit Infrarotbestrahlung erzeugen bei der Benutzung ein künstliches Fieber und treiben damit die Körpertemperatur auf bis zu 45 Grad hoch. Denn auch Wärme kann bei einigen Beschwerden helfen.
Daneben stehen den aktuell 30- bis 83-jährigen Kunden moderne Geräte eines voll ausgestatteten Fitnessstudios zum Muskeltraining sowie eine Überwasser-Massagebank zur Verfügung.
Dresden: Tag der offenen Tür bei "Projekt gesunde Zelle"
Am Samstag, dem 11. Februar, können alle Geräte im "Projekt gesunde Zelle" kostenfrei ausprobiert werden. Der Physiotherapeut und sein Team stehen zudem für Fragen und Antworten zur Seite.
Von 11 bis 17 Uhr ist die Tür an der Pirnaer Landstraße 164 offen.
Titelfoto: Montage: Max Patzig (2)