Dresden - Der Asylstandort an der Hermann-Mende-Straße (Albertstadt) wird Ende März geschlossen. In Klotzsche soll dagegen eine neue Unterkunft entstehen. Welche weiteren Pläne hat die Stadt?
Im Jahr 2022 musste Dresden insgesamt 1556 Flüchtlinge unterbringen.
Das brachte die Verwaltung an den Rand ihrer Möglichkeiten. Notgedrungen errichtete sie im Eventwerk im Industriegebiet eine Notunterkunft für bis zu 314 Bewohner.
Die ist mit 3433 Euro an Kosten pro Person und Monat nicht nur sehr teuer, sondern weder ausgelastet noch für eine Selbstversorgung der Untergebrachten geeignet, begründete das Rathaus die Entscheidung.
Die Flüchtlinge sollen auf andere Standorte verteilt werden.
Mehr Plätze gibt es dafür jetzt im Zentrum. In der Cityherberge (Lingnerallee) wurde im November die Aufnahmekapazität von 70 auf 140 Plätze verdoppelt. Menschen aus Syrien, Afghanistan, Libanon, Venezuela und Russland und weitere Nationen leben dort. Perspektivisch könnten in dem Gebäude sogar 280 Personen unterkommen.
Auch wenn ein Asylheim schließt, kommt ein neues hinzu
Schon im Januar nimmt außerdem eine Familienunterkunft auf der Alexander-Herzen-Straße 64 (Klotzsche) den Betrieb auf. Die leer stehende Schule bietet bis zu 82 Plätze in Mehrbettzimmern.
Für deren Herrichtung zahlte die Stadt eine Million Euro. Der Einzug dort geht auf einen Stadtratsbeschluss vom Januar zurück und gilt als hochumstritten. Mehrfach gab es Brandanschläge auf das Objekt.
Demnächst soll es für interessierte Nachbarn einen Tag der offenen Tür geben. Einen genauen Termin will die Verwaltung noch bekannt geben.
Für 2024 sind Dresden rund 1600 Asylbewerber sowie 360 Schutzsuchende aus der Ukraine zugewiesen worden. Die Stadt ist gesetzlich dazu verpflichtet, diese aufzunehmen, unterzubringen und zu betreuen.