Dresden zapft die Sonne an: Zuwächse, aber noch Luft nach oben
Dresden - Hallo Sonne! Wie viel Power schenkst Du Sachsen? Die Antwort auf diese Frage kennen die regionalen Energieversorger. Anlässlich des Tages der Erneuerbaren Energien, der am Sonnabend in Gedenken an den 35. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl begangen wurde, hat TAG24 in Dresden bei SachsenEnergie nachgefragt.
"Das Interesse und die Nachfrage nach Solarstrom und -anlagen ist bei unseren Kunden spürbar gestiegen", berichtet Nora Weinhold für SachsenEnergie.
Als Kommunalversorger für Dresden und Ostsachsen ist die Unternehmensgruppe sowohl Eigentümer von Photovoltaikanlagen (installierte Leistung derzeit 15,2 Megawatt) als auch Verkäufer von Solaranlagen/Solarstrom für Privat- und Gewerbekunden.
Weinhold: "Im Netzgebiet von Dresden ist die Anzahl der einspeisenden Solaranlagen in den letzten fünf Jahren um 60 Prozent auf 2 224 Stück gestiegen."
Diese Anlagen speisten 24.826 Megawattstunden (MWh) Strom ins Netz ein - ein Plus von 34 Prozent.
Im Netzgebiet Ostsachen wuchs die Anzahl der einspeisenden Solaranlagen im gleichen Zeitraum um 44 Prozent auf fast 12.000 Stück (Einspeise-Plus im Netz: 43 Prozent).
Größter Solarpark befindet sich in Zeithain bei Riesa
Was gut klingt, nimmt sich in der Gesamtbetrachtung trotzdem recht bescheiden aus: Mit der eingespeisten Solarenergie können derzeit im Raum Dresden nur rund 1 Prozent und in Ostsachsen 13 Prozent des Strombedarfs gedeckt werden.
Das Unternehmen selbst betreibt etwa 25 Solar-Dachanlagen in Ostsachsen sowie sechs große Solarparks.
Der größte Park, der auch weiter ausgebaut werden soll, befindet sich in Zeithain bei Riesa.
Nora Weinhold: "Für unsere Kunden haben wir aktuell 770 Photovoltaikanlagen errichtet. Das entspricht einer Jahreserzeugung von rund 7 600 MWh. Der Großteil wird allerdings direkt im Haus oder im Unternehmen verbraucht." Lediglich der Überschuss werde ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
SachsenEnergie plant weitere Investitionen in die Solarenergie-Nutzung.
Nora Weinhold: "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unsere durchschnittliche jährliche Zubaurate von 2,2 Megawatt Peak in den kommenden Jahren deutlich zu steigern." Dafür werden derzeit Fachkräfte eingestellt und Flächen akquiriert.
Titelfoto: Jürgen-M. Schulter