"Dresden wi(e)dersetzen" zum 13. Februar: Bündnis gegen Neonazis - und gegen das Gedenken
Dresden - Das Gedenken an die Bombennacht naht, der Streit um den Umgang dauert an: Weil immer wieder Neonazis das Gedenken regelmäßig für ihre Propaganda missbrauchen, ruft das Bündnis "Dresden wi(e)dersetzen" zu Blockaden des geplanten Aufmarsches auf. Doch das Bündnis richtet sich auch gegen das offizielle Gedenken der Stadt an sich.
Ab 13 Uhr wollen Neonazis am Sonntag ihren alljährlichen Marsch durch Dresden durchführen. Der genaue Startpunkt ist noch unbekannt, in der Szene wird aber über den Hauptbahnhof als Startpunkt spekuliert.
Ebenso wie jedes Jahr will "Dresden wi(e)dersetzen" den Aufzug verhindern: "Wir stehen hinter der Forderung, dass wir Naziaufmärsche stoppen wollen", so Sprecher Matthias Lüth (29, Jusos).
"Wir rufen dazu auf, robust und spontan etwas entgegenzusetzen. Aus unserer Sicht ist die spontane Sitzversammlung von der Versammlungsfreiheit gedeckt."
Sowohl am Sachsenplatz als auch am Hauptbahnhof soll jeweils eine Demo des Bündnisses starten. Für den Sonntag wird mit bundesweiter Teilnahme gerechnet.
Menschenkette stößt bei Bündnis auf Kritik
Doch auch am 13. Februar selbst ist Protest geplant: "Am Abend gibt es auf dem Altmarkt drei rechte Demos", sagt Sprecherin Rita Kunert (62, "Seebrücke Dresden").
"Auch wir haben eine Ecke bekommen. Wir hoffen, dass viele Menschen auch nach der Menschenkette noch auf der Straße bleiben."
Die Menschenkette an sich stößt aber bei dem Bündnis auf Kritik: "Ziel unserer Arbeit ist es nicht, das Gedenken zu verändern, sondern das offizielle Gedenken abzuschaffen", so Sprecherin Anne Herpertz (25, Piraten).
"Der Neonazi-Aufmarsch und das Gedenken sind zwei Seiten einer Medaille."
Titelfoto: Bildmontage: Benedict Bartsch/xcitePress, Steffen Füssel