Rinder-Retterin Conny schenkt blindem Kälbchen ein zweites Leben

Dresden - Sachsens Rinder-Retterin Conny Böttger (46) bewahrt mit ihrem Team Kühe vor der Schlachtbank, kauft oder übernimmt sie aus der Massentierhaltung heraus und schenkt ihnen ein schönes Leben ohne Ketten. Der jüngste Zuwachs der Herde ist ein Kälbchen mit großem Handicap.

Im Oktober kam Kälbchen Ariane blind auf die Welt.
Im Oktober kam Kälbchen Ariane blind auf die Welt.  © Steffen Füssel

Ariane kam im Oktober bei Hamburg blind zur Welt. Es fiel auf, weil sie sich unnatürlich verhielt, viel im Kreis lief. Für ein Leben als Nutztier ist das Kalb "unwirtschaftlich", sollte darum geschlachtet werden.

Die ehrenamtlichen Rinder-Retter wurden auf ihr Schicksal aufmerksam, kontaktierten den Landwirt. Der gab sein Kalb kostenlos ab, die Tierschützer organisierten den Transport zum Gut Börnchen bei Glashütte, wo sie bereits 39 gerettete Rinder untergebracht haben.

"Alleine kommt Ariane nicht zurecht. Ihr fehlt die Orientierung, sie findet auch den Milchsauger nicht", berichtet Conny Böttger.

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"Darum haben wir ihr mit 'Frau Rösel' ein Begleit-Tier zur Seite gestellt. Sie leitet Ariane, schubst sie auch mal in die richtige Richtung." Seit einigen Tagen sind beide unzertrennlich, schlafen auch eng beieinander. "Kühe sind fühlende, soziale Wesen."

Mit dem Ochsen Stevie (3) gibt es noch ein weiteres blindes Tier in der Herde. Er soll bald mit Ariane zusammengeführt werden.

Rinder-Retterin Conny Böttger (46) mit der blinden Ariane und ihrem Begleit-Tier Frau Rösel (l.).
Rinder-Retterin Conny Böttger (46) mit der blinden Ariane und ihrem Begleit-Tier Frau Rösel (l.).  © Holm Helis
Ihr Leben endet nicht wegen "Unwirtschaftlichkeit" auf der Schlachtbank: die Herde im Stall am Gut Börnchen.
Ihr Leben endet nicht wegen "Unwirtschaftlichkeit" auf der Schlachtbank: die Herde im Stall am Gut Börnchen.  © Holm Helis

"Tierparadies MUHrielle" ist auf Spenden angewiesen

Um den Rindern ein artgerechtes Leben zu ermöglichen, ist der gemeinnützige Verein "Tierparadies MUHrielle" auf Spenden und Tierpatenschaften angewiesen. Pro Rind werden monatlich 120 Euro (Futter, Tierarzt, Klauenpflege) fällig. Wer helfen will: tierparadies-muhrielle.org

Am 18. Dezember (13-18 Uhr) gibt es einen Besucher-Tag auf dem Gut Börnchen.

Titelfoto: Holm Helis

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