Nach Verkehrsversuch: Jetzt dauerhaft Tempo 30 am Terrassenufer!

Dresden - Nanu, was ist denn am Terrassenufer los? Plötzlich stehen in beide Fahrtrichtungen Tempo 30-Schilder - so wie während des Verkehrsversuches. Doch der war vergangenen Oktober beendet worden. Das Rathaus konnte zunächst nichts zur Aufklärung beitragen.

Verwirrung am Terrassenufer: Kürzlich durfte man hier noch mit Tempo 50 fahren.
Verwirrung am Terrassenufer: Kürzlich durfte man hier noch mit Tempo 50 fahren.  © Steffen Füssel

Am Terrassenufer gilt nun in beide Fahrtrichtungen Tempo 30 - dauerhaft. Am gestrigen Dienstag waren noch 50 Stundenkilometer erlaubt. Zunächst ohne öffentliche Ankündigung scheint Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) Tatsachen geschaffen zu haben.

Auch die Pressestelle im Rathaus konnte am Mittag keine Auskunft geben. Erst nach einer TAG24-Anfrage wurde 16 Uhr mitgeteilt, dass es sich um eine dauerhafte Anordnung für die Verkehrssicherheit handle.

"Insbesondere in der Sommerzeit herrscht zwischen Brühlscher Terrasse und dem Dampfschifffahrtbetrieb viel Betrieb am Terrassenufer. Gleichzeitig liegen die Querungsstellen für den Fußverkehr zwischen Theaterplatz und Steinstraße so weit auseinander, dass viele Menschen auch an anderen Stellen die Straße überqueren. In Verbindung mit dem hohen Verkehrsaufkommen von über 20.000 Autos am Tag kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen", so ein Sprecher.

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Und: "Bei 70 Prozent der Überholmanöver auf dem Terrassenufer wird der vorgeschriebene Mindestabstand nicht eingehalten. Durch eine Verringerung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit werden die Radfahrer nun seltener überholt."

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Das Tempolimit gilt für beide Fahrtrichtungen.
Das Tempolimit gilt für beide Fahrtrichtungen.  © Steffen Füssel

Von Juli bis Oktober vergangenen Jahres hatte Kühn im Rahmen eines vorübergehenden Verkehrsversuches die Tempo-30-Regelung am Terrassenufer testen lassen. Ziel war die Erhöhung der Verkehrssicherheit.

"Wir erhoffen uns, dass mit dem reduzierten Tempo weniger kritische Überholvorgänge von Radfahrern stattfinden und durch mehr Sicherheit auf der Straße weniger Radfahrer auf den Gehweg ausweichen", hatte Kühn damals mitgeteilt.

Eigentlich wollte das Rathaus über die Ergebnisse des Experimentes aufklären und dann entscheiden, ob die Regelung dauerhaft eingeführt werden soll.

Stadtrat Holger Zastrow (55, "Team Zastrow") bezeichnet das aktuelle Vorgehen als "nicht akzeptabel". Für den neuen Stadtrat gebe es in der Verkehrspolitik "erheblichen Korrekturbedarf".

Erstmeldung von 14.20 Uhr, aktualisiert um 16.40 Uhr.

Titelfoto: Steffen Füssel

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