Löchriges Dach: So soll der Dresdner Hauptbahnhof den Winter überstehen
Dresden - Dresdens Dachschäden - eine unendliche Geschichte.
Nachdem die Stadt in der Margon Arena mit Auffangwannen gegen das ins undichte Dach eindringende Regenwasser vorgehen will (TAG24 berichtete), ist jetzt der Hauptbahnhof dran.
Unter das erst preisgekrönte (nach Entwürfen des britischen Star-Architekten Sir Norman Foster sanierte), dann aber kaputt gegangene Textil-Dach spannen Kletterer nun riesige Netze auf.
Bis in 20 Meter Höhe steigen Industriekletterer auf, bringen unter dem Bahnhofsdach gleich mehrere Netze an. Diese seien ein "notwendiges Übel", sagt Bahnsprecher Jörg Bönisch (50).
"Für die nächsten Jahre leidet der Anblick ein wenig." Denn über die gesamte Dachfläche (fast fünf Fußballfelder) müssen die Plattformnetze gespannt werden. Auf diesen können sich dann Arbeiter bewegen, so das kaputte Textildach austauschen.
Bahn will sich zu Kosten nicht äußern
Schon seit Jahren ist das lichtdurchlässige Dach mit Glasfasergewebe und schmutzabweisenden Teflonbezug ein Sanierungsfall. Zwar war die Dachkonstruktion 2006 ausgezeichnet worden. Doch schon nach wenigen Wintern riss die Haut auf, heute sind 9 von 22 Dachtrichtern beschädigt.
Die Bahn hatte sich außergerichtlich mit den Beteiligten geeinigt, bereitet nun den Austausch der Dachhaut vor. Der kann wegen weiterer Planungen aber frühstens 2022 beginnen.
Zusätzlich zu den Plattformnetzen spannen die Kletterer bis Monatsende weitere Sicherungsnetze auf, damit Schnee und Eis nicht großflächig auf Bahnsteige und Gleise fallen können.
"Eine präventive Maßnahme", so Bahnhofsmanager Heiko Klaffenbach (53). Probleme hatten bereits die vielen kleinen Löcher im Dach bereitet, die über die Jahre entstanden sind.
Trotz notdürftigen Flickens der Bahn musste ein Bäcker in der Kuppelhalle Eimer aufstellen, weil es von oben runter tropfte. Was die Bahn die Netzsicherung kostet, wollte der Konzern nicht verraten.