Kraftwerk Mitte: Zwei ernüchternde Fakten und eine süffige Neuerung
Dresden - Es ist bunt geworden im ehemaligen Kraftwerk Mitte. Bühnen, Kneipen, Kreativbüros haben für jeden etwas im Angebot. Und es geht weiter: Eine komplette Brauerei will einziehen. Selbst ein Hochhaus soll entstehen. Doch wie immer steckt der Teufel im Detail und blockiert selbst fertige Projekte.
- Restaurant und Kino
"Zentralkino. Demnächst", steht auf dem riesigen Plakat am Speicher an der Könneritzstraße. Dabei sollte das ebenso wie das Restaurant KulturWirtschaft im Erdgeschoss eigentlich schon eröffnet sein. Doch wegen fehlender Handwerker habe man die geplante Fertigstellung Ende 2019 aber nicht schaffen können, teilt die DREWAG nun mit.
Konkret geht es noch um fehlende Fluchtwege (vor allem eine Außentreppe), die Lüftungs- und Klimatechnik. Neuer Termin ist nun Anfang Mai. Dann sollen sowohl das Zwei-Saal-Programmkino, das momentan als "Kino im Dach" in Striesen sitzt, als auch das Restaurant öffnen. Bis dahin können in letzterem mit Sondergenehmigung lediglich Firmenfeiern und Gesellschaften bewirtet werden.
- Hochhaus
Noch ist die Fläche neben der Operette nur ein schnöder Parkplatz. Nach den Plänen der DREWAG steht hier schon bald ein Hochhaus. Dafür sollte dieses Jahr ein Architektenwettbewerb durchgeführt werden. Eigentlich. Denn schon gibt es kritische Stadtrats-Stimmen und einen Knackpunkt: das Hochhausleitbild der Stadtverwaltung. Es könnte die Pläne gewaltig stutzen. Das Hochhaus auf dem Kraftwerksgelände, für das es bislang nur eine Baumasse-Studie gibt, soll zwischen 35 und 55 Metern hoch werden.
Zum Vergleich: Der Bühnenturm nebenan ist 31 Meter hoch, der des World Trade Centers 60 Meter. Einen potenziellen Mieter gibt es bereits. Eine IT-Firma würde gern 22.000 der insgesamt bis zu 42.000 Quadratmeter Nutzfläche beziehen. Die will bereits Mitte 2024 einziehen. Mit weiteren Interessenten laufen Gespräche. Vorgesehen sind im Kraftwerks-Hochhaus Flächen für Gastronomie, Ausstellungen und Co-Working-Spaces.
- Uni-Bier für alle
Weitaus flüssiger läuft es hingegen bei der geplanten Ansiedlung der TU-eigenen "Lohrmanns-Brauerei". Von "guten Gesprächen" mit der TU Dresden Brauerei GmbH ist bei der DREWAG die Rede. Es geht um 360 Quadratmeter im Erdgeschoss und 260 qm im Untergeschoss des alten Lichtwerks. Der Vertrag soll für zehn Jahre abgeschlossen werden.
"Das Investitionsvolumen ins gesamte Haus beträgt 18,1 Millionen Euro", so eine DREWAG-Sprecherin. Davon entfallen 2,5 bis 3 Millionen auf die spezifischen Brauanlagen. Ebenfalls im Lichtwerk einziehen sollen Puppentheatersammlung und Schütz-Konservatorium.
Titelfoto: Fotos/Montage: Steffen Füssel