30 Jahre Cochlea: Das kann sich hören lassen
Dresden - Dresden feiert ein Jubiläum: Seit 30 Jahren gibt es das Sächsische Cochlear Implant Centrum (SCIC) in Dresden. Mehr als 2500 Menschen erhielten hier ein Cochlea-Implantat (CI).

So wurde zahlreichen Betroffenen ein Leben ohne große Höreinschränkungen ermöglicht.
"Dank modernster Technologie sind wir in der Lage, vielen Menschen ihr Gehör zurückzugeben", sagt Prof. Uwe Platzbecker (55), Medizinischer Vorstand am Universitätsklinikum Dresden.
"Seit seiner Gründung 1995 wurden an unserem Zentrum mehr als 2500 Betroffene mit Hörverlust, davon allein 151 Patienten im Jahr 2024, erfolgreich mit einem CI versorgt", ergänzt Prof. Marcus Neudert (51), Leiter des HörCentrums der Hochschulmedizin Dresden.
Doch nicht alle jubeln. Einige gehörlose Menschen betrachten Cochlea-Implantate als Eingriff in ihre Identität.
Sie argumentieren, dass Gehörlosigkeit keine Krankheit sei und dass die zunehmende Verbreitung der Implantate die Gehörlosenkultur bedrohe.

Dr. Konstantin Heckschen: "Kann vielen Menschen ein nahezu normales Leben ermöglichen"
Befürworter betonen hingegen die Chancen, die ein CI bietet. Es ermöglicht besonders Kindern, früh Sprache zu erlernen, und Erwachsenen, weiterhin ihren Beruf auszuüben.
Auch Dr. Konstantin Heckschen, der 1995 als erster CI-Patient in Dresden operiert wurde und heute selbst als HNO-Arzt praktiziert, verteidigt die Implantate. "Ein CI ist kein perfektes Ohr, aber es kann vielen Menschen ein nahezu normales Leben ermöglichen."
Titelfoto: UKD/Michael Kretzschmar