EWG hat Großes vor! Das sind die Sanierungs-Pläne für Gorbitzer Platte

Dresden - Gestiegene Baukosten, Energiepreise, Inflation: Noch immer steckt die Wohnungsbau-Branche in der Krise.

Der DDR-Block an der Hainbuchenstraße (l.) in Gorbitz ist im Umbau, sah kürzlich noch so aus wie der Plattenbaukomplex an der Birkenstraße (r.), der Mitte 2025 drankommen soll.
Der DDR-Block an der Hainbuchenstraße (l.) in Gorbitz ist im Umbau, sah kürzlich noch so aus wie der Plattenbaukomplex an der Birkenstraße (r.), der Mitte 2025 drankommen soll.  © Norbert Neumann

Da sich Neubau ohne massive Förderzuschüsse nicht mehr lohnt oder für künftige Mieter nicht bezahlbar wäre, konzentriert sich die Eisenbahner Wohnungsbaugenossenschaft (EWG, 8619 Wohnungen, 10.000 Mitglieder) jetzt auf den Umbau ihres Bestandes.

So sollen im Dresdner Stadtteil Gorbitz in den nächsten Jahren unattraktive Platten in moderne Wohnungen gewandelt werden.

Die EWG ist mit rund 6500 Wohnungen der größte Vermieter in Gorbitz. Darunter sind etwa 1600 unsanierte Platten-Buden, meist nur mit einem Raum, ohne Balkon, mies gedämmt.

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"Sie finden auf dem Markt kaum noch Interesse", sagt EWG-Vorständin Antje Neelmeijer.

Darum geht die EWG den Alt-Platten nun an die Substanz, will bis 2034 möglichst alle sanieren.

Umbau statt Neubau: Die EWG-Vorstände Antje Neelmeijer (l.) und Michael Reichel (56, r.) vor der frisch sanierten Fassade.
Umbau statt Neubau: Die EWG-Vorstände Antje Neelmeijer (l.) und Michael Reichel (56, r.) vor der frisch sanierten Fassade.  © Norbert Neumann

Für 12,9 Millionen Euro: Einraumwohnungen sollen attraktiver werden

Die Bäder waren zuvor ohne Fenster, haben nun eine Frischluftzufuhr erhalten.
Die Bäder waren zuvor ohne Fenster, haben nun eine Frischluftzufuhr erhalten.  © Norbert Neumann

Bereits seit Jahresbeginn bauen die Genossen den DDR-Block an der Hainbuchenstraße um. Aus 180 Wohnungen (davon 128 Kleinstwohnungen mit je nur 26 Quadratmetern) sollen 82 Zwei- bis Sechsraum-Wohnungen werden, alle mit Balkon. Auch neue Dämmung, Fenster, Heizsysteme (Fernwärme) werden verbaut.

"Das spüren unsere Mitglieder ganz direkt bei den Heizkosten", so EWG-Vorstand Michael Reichel (56). Die künftigen Mietpreise sollen bei rund 7,50 Euro pro Quadratmeter liegen - noch günstiger könne man nicht werden.

Ohnehin sei selbst der Umbau (Gesamtkosten: 12,9 Millionen Euro) nur dank energetischer Fördermittel zu stemmen gewesen.

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Insgesamt investiert die EWG im 70. Jahr ihres Bestehens rund 28,7 Millionen Euro in ihren Bestand, will das auch die kommenden Jahre tun. Um den Neubau wieder angehen zu können (Grundstücke wären vorhanden), müssten laut EWG staatliche Zuschüsse stark steigen.

Auch aufgeblähte Bauvorschriften machen den Neubau teurer: Laut Reichel gab es im Wendejahr rund 5000 Regelungen, heute müssten 20.000 umgesetzt (und finanziert) werden.

Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann

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