Keine Lust auf rechte Demo! "Tag des Widerstands" lockt nur etwas mehr als 200 Teilnehmer an
Dresden - Da hatten sie sich wohl mehr erhofft: Schaffte es der "Tag des Widerstands" am 8. Januar noch eine fünfstellige Teilnehmerzahl auf die Straße zu locken, waren es bei der Zweitauflage nur noch knapp über 200 Demonstranten in Dresden. Mangels Redner fand die Minidemo dann auch recht schnell ihr Ende.
Der 8. Januar war mit rund 20.000 Teilnehmern eine der größten von Neonazis organisierten Demos der vergangenen Jahre. Doch profitierten sie zu dieser Zeit von den zeitgleichen Bauernprotesten, lockte auch Teilnehmer aus anderen Spektren an.
Daran anknüpfen konnten sie nun am 1. Mai nicht mehr: Etwas über 200 Demonstranten, darunter viele aus der Partei "Freie Sachsen" oder der zur "Heimat" umbenannten NPD, kamen am Großen Garten zusammen.
Ohne Reden und Sprechchöre zog die Demo über die Albertbrücke, dann zur Staatskanzlei. Ihnen folgten rund 75 Gegendemonstranten.
An der Staatskanzlei sollten eigentlich die Teilnehmer des parallelen Autokorsos die Demo empfangen. Anwesend war auf dem Platz jedoch nur eine einzelne Frau, die die Fahne der "Freien Sachsen" schwenkte.
Nichts los gewesen in Dresden! "Tag des Widerstands" endet früher als geplant
Auch konnten sich keine prominenten Redner finden und so sprachen auf der Bühne die üblichen Größen der lokalen Montagsdemo-Szene Jens Lorek (59), Max Schreiber (37) und Marcus Fuchs (40).
Anwalt Lorek freute sich darüber, in der Gerichtskantine vermeintliche Angst in den Augen der Kollegen erkannt zu haben.
Fuchs ärgerte sich über seine Verurteilung wegen russischer Propaganda-Hetze und Schreiber drohte damit, dass bei allen Unterstützern des Systems die Handschellen klicken würden.
Schon vor 15 Uhr war die eigentlich bis 18 Uhr geplante Demo wieder vorbei.
Titelfoto: Steve Schuster