Drahtesel-"Klau" ganz legal: Dresdner Amt knackt Fahrradschlösser

Dresden - Seit dem 12. Mai warnten Schilder am Schlesischen Platz, dass die Fahrräder hier wegen Reinigungsarbeiten verschwinden müssen. Doch ungeachtet der Hinweise ließen viele Drahtesel-Halter bis zuletzt ihr Zweirad an den Stellplätzen A und B vor dem Neustädter Bahnhof stehen.

Die Mitarbeiter fotografierten und dokumentierten jedes abgeschleppte Fahrrad.
Die Mitarbeiter fotografierten und dokumentierten jedes abgeschleppte Fahrrad.  © Roland Halkasch

Am heutigen Montag schufen die Mitarbeiter des zuständigen Stadtbezirksamts Neustadt Fakten.

Mit Flex und Bolzenschneider befreiten Sachbearbeiter Peter Horenburg (61) und seine vier Kollegen 70 angeschlossene Räder von ihren Ständern.

"Bereits an den Tagen zuvor wurden 37 Schrotträder entfernt", so Horenburg.

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Unter den aufgebrachten Rädern befanden sich wahre Oldtimer, darunter die Marken "Diamant" (DDR-Produktion) oder "Giant" aus Taiwan.

Mit einem Multicar brachten die amtlichen Schlossknacker die Drahtesel in eine Lagerhalle nach Cotta.

Dort warten Sie nun sechs Wochen lang auf ihre Eigentümer. Betroffene können bei entsprechendem Nachweis (Schlüssel, Rahmennummer, detaillierte Beschreibung) ihre Räder zurückbekommen.

Kontakt zur Sammelstelle ist unter Tel. 0351/488 66 01 oder via E-Mail an stadtbezirksamt-neustadt@dresden.de möglich.

Mit der Flex wurden die Schlösser der Fahrräder nacheinander durchtrennt.
Mit der Flex wurden die Schlösser der Fahrräder nacheinander durchtrennt.  © Roland Halkasch
Mit einem Multicar wurden die offenbar herrenlosen Drahtesel in eine Lagerhalle nach Cotta gebracht.
Mit einem Multicar wurden die offenbar herrenlosen Drahtesel in eine Lagerhalle nach Cotta gebracht.  © Roland Halkasch

"Eine Abholgebühr wird nicht erhoben", erklärte Stadtbezirksamtsleiter André Barth (56) auf Anfrage. Nach Ablauf der Frist werden die nicht abgeholten Räder an gemeinnützige Vereine in Dresden verschenkt.

Titelfoto: Fotomontage: Roland Halkasch//Roland Halkasch

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