Grusel-Parkhaus und leere Schaufenster: Otto-Dix-Ring soll schöner werden!
Dresden - Die Gegend um den Otto-Dix-Ring in Dresden-Strehlen ist heruntergekommen, das 2001 eröffnete Otto-Dix-Center (ODC) verwaist. Trotzdem äußerten Bürger deutliche Kritik, als die Stadt ihnen kürzlich Verschönerungspläne vorstellte.
Von den Flächen zwischen Otto-Dix-Ring und Wieckestraße sind fast keine städtisch, doch an einer Aufwertung ist die Verwaltung hoch interessiert.
Aktuell ist das Viertel mit unsanierten Plattenbauten, verdreckten, leeren Schaufenstern im Einkaufszentrum und einem graffitibeschmierten Grusel-Parkhaus daneben kein Aushängeschild für Dresden.
"Wir sind mittendrin im Planungsprozess", erklärte Jens-Uwe Böbst Anwohnern am Dienstag. Er betreut die Neugestaltung des "Otto-Dix-Quartiers" als Sachgebietsleiter im Stadtplanungsamt.
Ein hier erarbeiteter Bebauungsplan-Vorentwurf sieht vor: Auf brachliegenden Gärtnerei-Flächen (gehören zu Quarterback Immobilien) werden Hunderte Wohnungen gebaut, aus dem alten Parkhaus wird ein "Soziokulturelles Zentrum" und aus der Betonwüste um das ODC (gehören beide dem Center-Eigentümer) ein begrünter Wohlfühlort.
Alles im Einklang mit den Klimazielen der Stadt.
Otto-Dix-Ring: Parkplätze sollen weichen
Was für Tumult im Plenum sorgte: Laut Vorentwurf sollen Dutzende Parkplätze auf Flächen der Wohngenossenschaft wegfallen.
Darüber erzürnt war etwa Bewohnerin Sabine Soltmann (59), die wegen ihrer pflegebedürftigen Mutter aufs Auto angewiesen ist: "Nach dem Entwurf würden über 100 Parkplätze gestrichen, aber wir sind jetzt schon überparkt!"
Jens-Uwe-Böpst erläuterte: "Als stadtpolitisches Ziel liegt uns das Wohnen näher als das Parken."
Auch die fehlende soziale Durchmischung besorgte viele - an der anliegenden Grundschule hat die Mehrheit der Schüler Migrationshintergrund, die Belegung von Sozialwohnungen ist überproportional. Trotzdem sollen laut Böbst 15 bis 30 Prozent der Neubauwohnungen förderfähig sein.
"Wir haben mit spitzem Finger gerechnet", sagt Stadtplaner Böbst. Er erwartet, dass der Stadtrat im ersten Halbjahr 2026 über eine Satzungsvorlage entscheiden kann. Versprechen, dass die Eigentümer nach Satzungsbeschluss mit dem Bauen und Verschönern beginnen, kann die Stadt aber nicht.
Titelfoto: Holm Helis