Der Marathon-Mann: Dresdner rennt 100 Kilometer für Eltern von Notfall-Kindern
Dresden - 100 Kilometer an nur einem Tag - diese Ultramarathonstrecke will der Dresdner Matthias Breitkopf (46) laufen, um Spendengelder für die Kinder-Intensivstation (K-ITS) im Uniklinikum zu sammeln. Denn dort gibt es bislang keinen richtigen Wartebereich für Eltern, deren Kinder um ihr Leben kämpfen, wie der Hobbyläufer selbst erlebte.
Der bestehende Wartebereich der K-ITS verdient seinen Namen nicht. Im Gang wurden einfach sechs Stühle vor den Mitarbeiter-Spinden nebeneinander gereiht.
Dort sollen Eltern und Angehörige in den schlimmsten Stunden ihres Lebens ausharren, wenn ihre Liebsten mit lebensbedrohlichen Verletzungen oder Erkrankungen (etwa nach Stürzen, septischen Schocks) behandelt werden.
Breitkopf saß selbst auf einem der Warte-Stühle, während er um seinen kleinen Sohn bangte, der wochenlang auf der K-ITS lag.
"Es war sehr schwer. Ich konnte mich nicht sortieren, zurückziehen oder Gespräche mit meiner Familie führen", erinnert sich der Fraunhofer-Forscher. "Jede Träne wird dort öffentlich vergossen."
Auch dem Uniklinikum ist das Problem bekannt. Leider könne man separate Warteräume nicht über die Regelfinanzierung abdecken, bedauert der kaufmännische Vorstand Frank Ohi (48).
Umso mehr freue man sich, mit Breitkopf, der Dresdner Kinderhilfe und weiteren Unterstützern das Spendenprojekt zu starten, mit dessen Hilfe im kommenden Jahr zwei neue Räume im Haus 21 gebaut werden sollen. 180.000 Euro sollen sie kosten, da auch statische Änderungen im Foyer notwendig sind.
Breitkopf rennt gleich einen doppelten Marathon!
Um für Spenden zu werben, wird Breitkopf am 15. September 100 Kilometer durch die Heide, Innenstadt bis zur Uniklinik laufen - mehr als die doppelte Strecke eines Marathons (42,195 Kilometer). Er will im Morgengrauen starten, nach 15 Stunden abends ankommen, trainiert seit Monaten dafür.
Helfen könnt Ihr unter www.dresdner-kinderhilfe.de.
Titelfoto: Holm Helis