Der Elbe geht in Dresden das Wasser aus, dem Dampfer "Leipzig" geht die Pumpe
Dresden - Oje, der Dampfer "Leipzig" (Baujahr 1929) hat Atemnot: Die Luftpumpe für die Dampfmaschine schwächelt und muss überholt werden. Die Weiße Flotte nutzt die Niedrigwasser-Zeit, weil derzeit ohnehin wenige Schiffe auf Fahrt gehen.
Montagmorgen schipperte die alte Dame zur Werft nach Laubegast. Seit zwei Wochen etwa macht die Luftpumpe, die unterhalb der Kurbelwelle an der Dampfmaschine liegt, "Geräusche, die sie nicht machen soll", so Kapitän Lutz Peschel (60).
Ein Spezialist wird sich anschauen, was der "Leipzig" konkret fehlt. Bis Ende der Woche soll der Dampfer wieder fit sein. Kapitän Peschel ist optimistisch und betont, dass es dem Schiff ansonsten "sehr gut" geht - und verrät auch, warum: "Gute Worte und Pflege."
Viel Feingefühl müssen derzeit auch die Schiffsführer aufbringen, die die Dampfer durch das Niedrigwasser lenken.
Galt bislang ein Wasserstand von 50 Zentimetern in Dresden als magische Grenze für ein "Leinen los!", legten die Schiffe der Weißen Flotte zur Stadtfahrt am Montag erstmals bei einem Pegel unterhalb dieser Marke ab.
Regen aus Tschechien könnte Besserung bringen
Überflüssige Fracht bleibt an Land, die Passagierzahlen werden weiter nach unten korrigiert: So fahren die Dampfer "Pillnitz" und "Krippen" im Schritttempo gen Blasewitz und zurück. "Wir tasten uns langsam heran", erklärt der Nautische Leiter Jochen Haubold (44).
Ab Mittwochabend bis Donnerstagmittag sollte die Elbe in Dresden ein paar Zentimeter ansteigen. "In der Nacht von Dienstag bis Mittwochnachmittag lassen wir Wasser aus der Staustufe Ústí nad Labem-Střekov ab", so ein Dispatcher der tschechischen Flussdirektion Elbe.
Zudem könnte es durch erwartete Niederschläge in Tschechien eine leichte Verbesserung geben.
Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf