Demo in Dresden: Neonazi fordert Todesstrafe für Ausländer
Dresden - Todesstrafe nur für Ausländer? Unter dem juristisch fragwürdigen Motto "Todesstrafe für importierte Gewaltstraftäter und Terroristen" rief Neonazi Max Schreiber (37) am Sonnabend zu einer Demo in der Innenstadt auf. Das blieb nicht ohne Protest.
Während die Dresdner Versammlungsbehörde kein Problem mit dem Demo-Motto hatte, sahen das einige Wohl anders: Mindestens eine Anzeige wegen Volksverhetzung soll es nach TAG24-Informationen gegen die Forderung geben, die das Recht auf Leben von der Herkunft abhängig macht.
Rund 100 Teilnehmer konnten sich unter der Parole zusammenfinden: "Solche Menschen dürfen einfach nirgendwo mehr sicher sein", sagte Schreiber in Bezug auf den Attentäter von Magdeburg. "Sie sollen in ihre Heimatländer abgeschoben werden oder sie müssen mit der Todesstrafe in diesem Land rechnen." Auch im Fall der Abschiebung forderte er die Hinrichtung im Heimatland.
Eine Forderung, der selbst der Dresdner Ex-Querdenken-Kopf Marcus Fuchs (40) widersprach: "Ich persönlich halte die Todesstrafe nicht für ein geeignetes Mittel, weil sie einfach menschenunwürdig", sagte er. "Ich weiß, natürlich gibt es in der Sharia diese Strafe, aber wir wollen uns eben nicht auf dieses Niveau begeben."
Trotzdem betonte er ausdrücklich, sich nicht von Schreiber zu distanzieren, ihn und diese Demo sehr gern zu unterstützen.
Schreiber kündigt regelmäßige Demos an
Die Demo zog um 13.23 Uhr vom Theaterplatz los, an einem kleinen Protest vorbei und blieb am Postplatz stecken.
Einige Gegendemonstranten hatten in der Wilsdruffer Straße eine Spontankundgebung angezeigt, blockierten damit für rund zehn Minuten die Aufzugstrecke.
Anschließend lief die Demonstration über den Dr.-Külz-Ring, die Marienstraße und den Postplatz wieder zurück, wo die Versammlung um 14.43 Uhr endete.
Schreiber kündigte ab März wieder regelmäßige Demonstrationen an, die sich nicht nur gegen den Islam, sondern Migration allgemein richten sollen.
Titelfoto: Eric Hofmann