Demo gegen Rechts: Über 13.000 Menschen bilden Brandmauer in Dresden!
Dresden - Etabliert sich der Protest? Nach zwei Vorläufer-Demos zog am Sonntag die zweite #WirSindDiebrandmauer-Demo gegen Rechtsextremismus durch Dresden.
Obwohl zeitgleich auch im Umland Proteste stattfanden, nahmen wieder nach TAG24-Schätzung rund 13.000 Demonstranten teil. Der Veranstalter sprach sogar von 20.000 Teilnehmern.
Schon vor 15 Uhr füllte sich der Neumarkt, die Bühne stand bereits von der Solidemo für die Ukraine bereit.
Nach dem Verlesen der Auflagen kam Nora Goldenbogen (74), Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden als erste Rednerin auf die Bühne und bedankte sich bei den Demonstranten: "Ich spreche nicht nur für mich alleine, sondern für die gesamte jüdische Gemeinde in Sachsen", so Goldenbogen.
"Wir sind sehr froh darüber, dass wir mit unseren Ängsten und Befürchtungen über das massive Erstarken des Rechtsextremismus hier in unserem Land nicht allein sind. Vor allem aber sind wir froh darüber, dass es so viele Demonstrationen in den letzten Wochen gab, die uns allen wirklich Mut machen."
Luisa Neubauer hält Rede: "Das hier macht den Faschisten Angst!"
Als überregionale Rednerin war die Klimaaktivistin Luisa Neubauer (27) vor Ort: "Wir sind gefragt Haltung zu zeigen, egal, ob wir Klimaaktivisten sind oder nicht", so Neubauer.
"Das hier, was genau in diesem Augenblick hier passiert, das macht den Faschisten Angst. Sie hassen dieses Bild, was Dresden genau in diesem Augenblick zeichnet."
Tatsächlich hatten sich einige angehörige der rechtsextremen Szene am Rande des Aufzugs durch die Altstadt eingefunden, um gegen die Demo zu protestieren, blieben aber weitgehend ohne Beachtung.
Die Demo lief über die Augustus- und Carolabrücke, wobei der Zug so lang war, dass die Demonstranten sich von beiden Brücken aus, gegenseitig zujubelten.
Gegen 18 Uhr endete die Versammlung wieder auf dem Neumarkt. 130 Polizisten sicherten alles ab, hatten aber keinen Grund einzugreifen.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe