Dank dieser schicksalhaften Entscheidung überlebte Christa die Bombenangriffe

Dresden - Gerade einmal zwölf Jahre war Christa Stella, als der Feuersturm 1945 Dresden verschlang. Nur einen Tag zuvor hatte ihre Mutter sie aus der Wolgaster Straße in Klotzsche fortgeschickt – eine schicksalhafte Entscheidung. Von dieser erzählt die heute 90-Jährige aus dem DRK-Seniorenzentrum "Herbstsonne" Dresden.

Christa Stella (90) wurde einen Tag vor dem Bombenangriff von ihrer Mutter aus Dresden fortgeschickt.
Christa Stella (90) wurde einen Tag vor dem Bombenangriff von ihrer Mutter aus Dresden fortgeschickt.  © Eric Münch

Zusammen mit ihrer älteren Schwester sollte sie zu den Großeltern aufs Land nach Luppa bei Oschatz. Die Bahnhöfe und Züge an diesem Tag waren überfüllt. In der Nacht zum 13. Februar brachte sie ein Sonderzug aus der Stadt.

"Es lag irgendwie immer in der Luft, dass ein Angriff kommt", erinnert sich die heute 90-Jährige. Während sie in Sicherheit war, brach in ihrer Heimat die Hölle los.

Ihre Mutter erlebte die Bombennacht in Klotzsche, "meine Tante und ihre Familie hingegen wohnten direkt hinter dem Hauptbahnhof - in der Ostbahnstraße", die es heute nicht mehr gibt. "Aus diesem Haus hat nur ein Mann überlebt."

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Ihre Tante, ihr Cousin, die Schwiegermutter - verschlungen vom Feuersturm. Was folgte, war eine verzweifelte Suche. "Meine Mutter und mein Onkel haben lange gesucht. Meine Mutter sah einen brennenden Pullover und wusste, dass der meinem Cousin gehörte. Doch mein Onkel weigerte sich, die Wahrheit zu akzeptieren."

Christa hingegen sah aus der Entfernung den Himmel blutrot aufleuchten. "Zuerst dachten wir, Riesa brennt." Doch am nächsten Tag hörten sie in den Nachrichten die erschütternde Wahrheit der Luftangriffe auf ihre Heimatstadt.

Auch Irene Gebauer (93) und Annemarie Flemming (95) berichten über ihre Erlebnisse.

Titelfoto: Eric Münch

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