"Chance für Selbstkritik": Polizei baut sich selbst ein Museum

Dresden - Der erste Schritt zum Polizeimuseum ist getan: Ab dem neuen Jahr öffnet das "Forum Polizei_Geschichte" in Dresden seine Pforten für Besucher.

Christian Hartmann (49, CDU, v.l.n.r.), Innenminister Armin Schuster (62, CDU), Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa (59) und Korinna Lorz (45) weihten am Freitag das Museum ein.
Christian Hartmann (49, CDU, v.l.n.r.), Innenminister Armin Schuster (62, CDU), Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa (59) und Korinna Lorz (45) weihten am Freitag das Museum ein.  © Petra Hornig

Das Museum soll sowohl für Polizisten als auch Bürger einen kritischen Blick auf die Polizei aufzeigen und zur Diskussion anregen.

"Das ist ziemlich spektakulär, was hier begonnen wird", sagt Innenminister Armin Schuster (62, CDU). "Das ist eine Chance für Selbstkritik. Tiefere Einblicke in die Polizei kann es nicht geben."

Auch der Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa (59) ist froh, dass es jetzt einen Ort der Diskussion gibt. "Es gibt Projektionen, Filme und einen Analograum", sagt Korinna Lorz (45), die die wissenschaftliche Leitung übernommen hat. "Das ist ein guter Aufschlag, wir hoffen, dass wir daran anknüpfen können."

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Aktuell beschäftigt sich die Ausstellung mit dem Übergang der Polizei vom Kaiserreich zur Weimarer Republik: eine Zeit, in der Wissenschaft bei der Sächsischen Polizei Einzug hielt.

So war der Dresdner Kripochef Robert Heindl (1883-1958) entscheidend an der Nutzung von Fingerabdrücken bei den Ermittlungen beteiligt. Aber auch seine Theorie des "Berufsverbrechers", die später von den Nazis bemüht wurde, findet in der Ausstellung ihren Niederschlag.

Herzstück ist der Multimedia-Raum.
Herzstück ist der Multimedia-Raum.  © Petra Hornig
Das Thema Fingerabdrücke ist eng mit der Dresdner Polizei verbunden.
Das Thema Fingerabdrücke ist eng mit der Dresdner Polizei verbunden.  © Petra Hornig
Korinna Lorz (v.l.n.r.), Mitarbeiterin Juliane Hanzig (35) und Sammlungsmanagerin Manja Preissler (34) zeigen den Analograum.
Korinna Lorz (v.l.n.r.), Mitarbeiterin Juliane Hanzig (35) und Sammlungsmanagerin Manja Preissler (34) zeigen den Analograum.  © Petra Hornig
Manja Preissler präsentiert Lehrtafeln aus der sächsischen Polizeigeschichte.
Manja Preissler präsentiert Lehrtafeln aus der sächsischen Polizeigeschichte.  © Petra Hornig

Besuch des Dresdner Polizeimuseums muss vorher angemeldet werden

Aktuell besteht das Museum aus einem Medienraum, in dem man an einem digitalen Tisch durch Akten blättern und Filme sehen kann. Nebenan befinden sich Originalakten, Skizzen und einzelne Exponate.

Ab Januar können sich das alle kostenlos ansehen, müssen sich jedoch anmelden unter polizei.sachsen.de.

Titelfoto: Petra Hornig

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