"Chance für Selbstkritik": Polizei baut sich selbst ein Museum
Dresden - Der erste Schritt zum Polizeimuseum ist getan: Ab dem neuen Jahr öffnet das "Forum Polizei_Geschichte" in Dresden seine Pforten für Besucher.

Das Museum soll sowohl für Polizisten als auch Bürger einen kritischen Blick auf die Polizei aufzeigen und zur Diskussion anregen.
"Das ist ziemlich spektakulär, was hier begonnen wird", sagt Innenminister Armin Schuster (62, CDU). "Das ist eine Chance für Selbstkritik. Tiefere Einblicke in die Polizei kann es nicht geben."
Auch der Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa (59) ist froh, dass es jetzt einen Ort der Diskussion gibt. "Es gibt Projektionen, Filme und einen Analograum", sagt Korinna Lorz (45), die die wissenschaftliche Leitung übernommen hat. "Das ist ein guter Aufschlag, wir hoffen, dass wir daran anknüpfen können."
Aktuell beschäftigt sich die Ausstellung mit dem Übergang der Polizei vom Kaiserreich zur Weimarer Republik: eine Zeit, in der Wissenschaft bei der Sächsischen Polizei Einzug hielt.
So war der Dresdner Kripochef Robert Heindl (1883-1958) entscheidend an der Nutzung von Fingerabdrücken bei den Ermittlungen beteiligt. Aber auch seine Theorie des "Berufsverbrechers", die später von den Nazis bemüht wurde, findet in der Ausstellung ihren Niederschlag.




Besuch des Dresdner Polizeimuseums muss vorher angemeldet werden
Aktuell besteht das Museum aus einem Medienraum, in dem man an einem digitalen Tisch durch Akten blättern und Filme sehen kann. Nebenan befinden sich Originalakten, Skizzen und einzelne Exponate.
Ab Januar können sich das alle kostenlos ansehen, müssen sich jedoch anmelden unter polizei.sachsen.de.
Titelfoto: Petra Hornig