Bundesweit einmalig! Dresden bekommt erste Sporthalle aus Carbonbeton
Dresden - In Dresden entsteht das bundesweit erste öffentliche Gebäude mit Carbonbeton. Sogar Bundesbauministerin Klara Geywitz (48, SPD) war am Montag bei der Grundsteinlegung für die Sporthalle der 49. Grundschule im Stadtteil Plauen mit dabei.
"Carbonbeton leistet einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität der Baubranche", sagte Politikerin.
Geywitz platzierte bei ihrem Besuch symbolisch das erste Carbonbeton-Wandelement für den nächsten Bauabschnitt der Sporthalle.
Die Besonderheit des Projekts liegt nach Ministeriumsangaben in der Verwendung von Carbonbeton als Baumaterial in der oberirdischen Tragstruktur der Sporthalle. Das innovative Carbonbeton-Wand-System komme erstmals bei einem öffentlichen Gebäude zum Einsatz.
"Carbonbeton ist eine von vielen Innovationen der mineralischen Bauweise, mit denen schlankere, CO₂-reduzierte Bauteile und sogar modulares Bauen möglich ist", sagte der Geschäftsführer von solid UNIT, einem Netzwerk für klimaneutrales Bauen mit mineralischen Baustoffen, Thomas Zawalski.
Beteiligte hoffen, dass weitere Gebäude aus Carbonbeton entstehen
Carbonbeton enthält laut Mitteilung eine Bewehrung aus Carbon, Glas oder Basalt. Dazu würden Stäbe und Matten verwendet, die hochtragfähig seien und nicht rosteten. Diese Bauweise sei mit bis zu 80 Prozent weniger Materialverbrauch und einem um mindestens 50 Prozent reduzierten CO₂-Fußabdruck verbunden.
Der Einsatz zementreduzierter Betone oder weitere Optimierungen in der Konstruktion böten künftig zusätzliche Einsparpotentiale. Zudem werde daran gearbeitet, das Carbon aus nachwachsenden Rohstoffen und dem CO₂ der Luft zu gewinnen.
"Jedes Beispiel ist jetzt hoffentlich Ansatz für Andere, wenn sie sehen, dass es funktioniert", sagte Manfred Curbach, einer der führenden Köpfe der Forschung und Professor für Massivbau an der TU Dresden.
Im September 2022 war auf dem Gelände der Uni mit dem "Cube" das weltweit erste Gebäude aus Carbonbeton eröffnet worden.
Titelfoto: Bildmontage: Fotos/Robert Michael/dpa