Dresden - Da Teile des alten Sachsenbads zukünftig nicht mehr genutzt werden können, plant der Investor einen großzügigen Erweiterungsbau aus Glas gen Norden. Das Vorhaben stößt jedoch auf den Widerstand einer Pieschener Bürgerinitiative.
Denn für die Erweiterung müsste die Investorengruppe MONTIS (München) ein benachbartes Grundstück (gehört der Stadt) ankaufen.
Dort steht bislang eine Fernwärmestation der SachsenEnergie. Die Mitglieder des Stadtrats sollten einem solchen Verkauf nicht zustimmen, schreibt die Bürgerinitiative "Endlich Wasser ins Sachsenbad" in einer Mitteilung.
Hintergrund dieser Forderung ist, dass die Sanierung des Altbads (Baujahr 1929) die Verwandlung in ein wasserloses Multifunktionsgebäude (Büros, Yogastudio, Saunawelt) zum Ziel hat.
Laut favorisierter Variante der Initiative soll für die Pieschener Bevölkerung deshalb an der Wüllnerstraße ein neues Schwimmbad entstehen - genau in jener Ecke, die teilweise vom Ausbau des Altbads betroffen wäre.
Stadtverwaltung äußert sich zunächst nicht
Die Verwaltung müsse den Standort deshalb schnellstens baurechtlich sichern, so das Bürgerbündnis. Unterstützung dafür kommt von den Linken.
Die Partei erklärte, dass ein Verkauf des Grundstücks "einer Absage an das lange versprochene Schwimmbad für den Dresdner Nordwesten" gleichkäme. Stadträtin Jaqueline Muth (42): "Erst muss der Eigenbedarf der Stadt gründlich geprüft werden, bevor weitere Flächen privatisiert werden."
Ob und wie die beiden Ziele miteinander vereinbar sind, dazu äußerte sich die Stadtverwaltung zunächst nicht.
Eine Anfrage blieb bis Dienstagabend unbeantwortet. Eine Entscheidung des Stadtrates über den Verkauf der Fläche wird im Spätsommer erwartet.