Im Bombenhagel 1945 versanken Hunderte Gebäude in Schutt und Asche: Das wurde aus ihnen!
Dresden - Die Zerstörung Dresdens wirkt bis heute nach. In den Köpfen der Menschen, aber auch sichtbar im Stadtbild.

Überall gibt es Narben und Lücken, erkennbare Lückenbebauungen und informative Gedenktafeln.
Doch neben den Verlusten finden sich viele wiederhergestellte Gebäude, deren mächtigstes Symbol die Frauenkirche ist.
Ihre verkohlten Mauern mahnten bis Anfang der Neunziger Jahre.
Darüber hinaus gibt es bekannte Ensemble, deren Trümmer-Zustand heute gar nicht mehr vorstellbar ist.
Hygiene-Museum
Das Haus war erst 15 Jahre alt, als es am 13. Februar 1945 getroffen wurde.
Der Südflügel und das Atrium - weg. Auch Ausstellungsflächen, Werkstätten, Büros und die Bibliothek gab's tags darauf nicht mehr. West- und Nordflügel wurden schwer beschädigt. 80 Prozent des Baukörpers galten als zerstört.
Nur das Erdgeschoss im Haupthaus blieb fast heil, ebenso das Direktorenzimmer.
Eine Woche später startete die Enttrümmerung. Der Wiederaufbau begann 1946, 1958 war Wiedereröffnung. Die erste Sanierung ab 1995 wurde 1996 gestoppt. Die zweite wurde 2011 erfolgreich beendet.


Residenzschloss
Es wird wohl noch drei Jahre dauern, bis der Wiederaufbau des Residenzschlosses abgeschlossen ist. Dann sind rund 380 Millionen Euro ausgegeben.
Inzwischen eröffnen unter anderem noch die Gewehrgalerie und das Restaurant. Auch ein riesiges buntes Fresko im Altan des Großen Schlosshofes soll dann neu erstrahlen. Eine Dauer-Ausstellung zum Wiederaufbau selbst ist geplant. Begonnen worden war die Rekonstruktion 1985 noch zu DDR-Zeiten. Jahrelange Planungs- und Forschungsarbeit lagen davor.
Auch genutzt wurde es: Mitte der Sechziger zog die Bauleitung für den Kulturpalast ein.

Hauptbahnhof
Besonders schlimm, und absichtlich, trifft es die Bahnhöfe.
Hier werden Truppentransporte umgeschlagen, hier kommen Flüchtlinge an. Von hier werden jüdische Bürger deportiert, was selbst noch für Mitte Februar 1945 anberaumt ist.
Den Hauptbahnhof erschüttern beide Angriffswellen, dann nochmal am 17. April. Die Schutzräume in den Kellern sind für Hunderte eine Todesfalle. Der Wiederaufbau beginnt 1945, ist aber erst Anfang der 60er abgeschlossen. Die Modernisierung wird zwischen 2000 und 2006 nach Plänen von Norman Foster in Angriff genommen.
Zur Zeit wird die Haupthalle erneut saniert.


Kreuzkirche
Die Kreuzkirche kommt relativ glimpflich davon, brennt aber aus. Die Pfarrer sterben.
Am 4. August 1945 wird in den Ruinen die Trauermotette "Wie liegt die Stadt so wüst" von Kreuzkantor Rudolf Mauersberger (1889-1971) uraufgeführt. Die erste Sanierung passiert von 1946 bis 1955.
Die zweite Sanierung dauert an, ist aber weitestgehend fertig.

Carolabrücke
Die heutige Brücke ist ein kompletter Neubau. Während alle anderen Brücken noch aus Teilen ihrer Vorgänger bestehen, wurden Reste der alten Carolabrücke von 1895 schon 1952 abgerissen.
Der Nachfolger eröffnete 1971 als Dr.-Rudolf-Friedrichs-Brücke.

Zwinger
Der heutige Zwinger ist genau genommen eine Replik.
Denn die alliierten Bomben leisteten an dem barocken Juwel ganze Arbeit. Schon 1945 startete der Wiederaufbau, 1952 wurde der erste Ausstellungsraum eröffnet, 1960 weitere große Teilbereiche. 1963 stand alles wieder.
1985: Beginn der Gesamtsanierung.


Japanisches Palais
Das Japanische Palais war 1945 Sitz der Landesbibliothek (SLuB). Seit 1786. "Offenbar wurde es bei den Tagesangriffen am 14. bzw. am 15. Februar getroffen", heißt es von der SLuB.
In den Kelleretagen hätten auch zu diesem Zeitpunkt wertvolle Bestände gelegen. Wiederherstellung: 1951-1987, Sanierung nötig.
Zur Zeit Sitz der Senckenberg Naturhistorische Sammlungen und des Museums für Völkerkunde.


Titelfoto: imago images / ddbd, Archiv Eisenbahnstiftung/Walt