Bombe in Dresden-Friedrichstadt: Sprengkörper ist entschärft, Sperrungen sind aufgehoben!
Dresden - Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe in der Dresdner Friedrichstadt am gestrigen Mittwoch konnte der Sprengkörper am Donnerstagnachmittag entschärft werden.
Zunächst war unklar, was genau gefunden wurde. Doch im Laufe des gestrigen Nachmittags stellte sich dann doch deutlich heraus: Es ist eine 250-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg!
Da der Sprengkörper beim Auffinden noch immer scharf war, wurde die Bombe am heutigen Donnerstagnachmittag direkt vor Ort entschärft.
Mit einer Wasserschneidanlage konnte dabei der Zünder von Experten erfolgreich entfernt werden.
Dafür wurde ein Sperrkreis eingerichtet, der weite Teile der Friedrichstadt beinhaltete. Er erstreckte sich vom Messering bis zur Schäferstraße und vom Äußeren Matthäusfriedhof bis zur Weißeritzstraße.
Am späten Donnerstagnachmittag wurden die Sperrungen entsprechend aufgehoben und Anwohner durften zurück in ihre Wohnungen.
Sprengmeister Robert Ludewig mit seiner Einschätzung zur erfolgreichen Entschärfung
So erlebten die betroffenen Dresdner den Tag in der Friedrichstadt rund um die Entschärfung
16.30 Uhr: Sprengmeister Robert Ludewig zeigt die Bombe
Bei einem Pressetermin nach der Entschärfung hat Sprengmeister Robert Ludewig die 250-Kilo-Bombe gezeigt.
Der Sprengkörper wurde in ein Fahrzeug verladen und wird nun nach Zeithain gebracht.
Polizeipräsident Lutz Rodig sagte am Rande: "Es ist eine tolle Arbeit geleistet worden. Die Evakuierung ist relativ problemlos verlaufen. Man hat den Anweisungen der Polizei Folge geleistet, es gab keine großen Diskussionen. Wir haben die Lage gut gemeistert, es ist niemand zu Schaden gekommen."
16.07 Uhr: Polizei hat Bereich wieder freigegeben und Sperrungen aufgehoben
Jetzt ist es endgültig vorbei!
Die Polizei hat damit begonnen, die Sperrungen aufzuheben. Damit gelten auch die Evakuierungsmaßnahmen als hinfällig und Anwohner dürfen zurück in ihre Wohnungen.
Das bestätigt die Feuerwehr Dresden in einem Video auf Twitter.
15.30 Uhr: Der Sprengkörper ist entschärft - Zone noch nicht freigegeben!
Die Bombe ist entschärft und Zünder abgetrennt.
Letzterer muss nun noch unschädlich gemacht werden. Anschließend werden alle Sperrungen und Evakuierungsmaßnahmen aufgehoben und die 250 Kilo schwere Bombe wird in die zentrale Sammelstelle nach Zeithain abtransportiert.
14.58 Uhr: Entschärfung dauert weiter an
Mittlerweile läuft die Entschärfung seit fast zwei Stunden.
TAG24-Reporter vor Ort berichten, dass die Entschärfung nur sehr langsam voran geht und noch weiter andauern wird. Demnach benötigt der Wasserschneider mehr Wasser als zunächst angenommen und muss nun nachgefüllt werden.
Ingesamt sind knapp 200 Polizisten und 77 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz
14.45 Uhr: Zahlreiche Straßensperrungen um das Gebiet - auch Elbradweg gesperrt
Die Polizei sichert mit Straßensperrungen das Gebiet ab und kontrolliert, dass niemand in die gesperrte Zone hineinkommt.
Auch der Elbradweg ist gesperrt. Radfahrer werden gebeten, die Marienbrücke zu überqueren oder bis zur Berliner Straße zu fahren.
13.45 Uhr: Polizeipräsident eingetroffen
Inzwischen traf auch Polizeipräsident Lutz Rodig (59) in der Friedrichstadt ein.
Er erfuhr vor Ort, dass in der Notunterkunft an der Messe 20 bis 25 Personen untergekommen sind und in der Turnhalle der 35. Oberschule eine Personenanzahl im einstelligen Bereich.
Gegen 13.10 Uhr wurde die Evakuierung abgeschlossen.
Neben den 270 Polizisten befinden sich auch 55 Kräfte der Feuerwehr im Einsatz. Sie unterstützen beispielsweise den Kampfmittelbeseitigungsdienst, liefern Wasser für den Wasser-Sand-Schneider zu, der den Zünder von der Bombe trennen soll.
12.40 Uhr: Entschärfung startet in Kürze
Laut Polizei-Sprecher Geithner soll die Bombe um 13 Uhr entschärft werden.
Bis dahin sollen alle Anwohner ihre Wohnungen verlassen haben. Ein Hubschrauber überfliegt das Gebiet und kontrolliert, ob wirklich niemand mehr auf den Straßen unterwegs ist.
12.10 Uhr: Weiterhin Anwohner im Sperrgebiet
Nach TAG24-Informationen befinden sich noch immer Anwohner im Evakuierungsgebiet.
Solange diese nicht den Sperrkreis verlassen haben, kann der Sprengkörper nicht entschärft werden.
11.40 Uhr: Polizei-Sprecher erklärt Situation
Polizei-Sprecher Thomas Geithner (48) erklärte auf Twitter, dass die Bombe teilweise zerstört wurde.
Normalerweise habe der Sprengkörper zwei Zünder, an dieser 250-Kilo-Bombe befindet sich jedoch nur noch einer. "Der ist jedoch so beschädigt, dass man ihn nicht klassisch mit der Hand rausdrehen kann", erklärte er weiter.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst entschied sich aus diesem Grund dazu, mittels Wasserschneidanlage zu entschärfen. Sollte das nicht gelingen, müsse am Nachmittag oder Abend kontrolliert gesprengt werden.
Im Gespräch mit TAG24 erklärte Geithner, dass noch immer überprüft wird, ob alle Bewohner ihre Wohnungen verlassen haben.
Sobald dies erfolgreich abgeschlossen ist, wird mit der Bomben-Entschärfung begonnen.
10.30 Uhr: Polizei zeigt 250-Kilo-Bombe
Die Dresdner Polizei zeigte auf Twitter auf einem Foto die 250-Kilo-Bombe.
Weiter hieß es, dass die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes warten würden, bis die Evakuierung abgeschlossen wurde.
10 Uhr: DVB mit Umleitungen und Durchfahrten
Die DVB teilten auf Twitter mit, dass es zu Umleitungen und Durchfahrten kommt.
Demnach endet die Linie 10 bereits am Bahnhof Mitte. Der Streckenabschnitt zur Messe kann nicht befahren werden.
Die Linie 68 wird ohne Stopp über die Manitiusstraße umgeleitet. Die Straßenbahnen der Linie 1 fahren zwar den regulären Weg, halten jedoch nicht an den Haltestellen Waltherstraße und Manitiusstraße.
9.10 Uhr: Polizei kontrolliert Evakuierungsbereich, sperrt Straßen ab
Seit 9 Uhr ist der Evakuierungsbereich abgesperrt.
Ein Großaufgebot an Einsatzkräften geht nun von Tür zu Tür der 3300 betroffenen Anwohner und kontrolliert, ob tatsächlich niemand mehr vor Ort ist. 270 Beamte der Polizeidirektion Dresden sowie Bereitschaftspolizei Sachsen seien im Einsatz, so die Beamten.
Die Entschärfung beginne erst, wenn alle Menschen den Sperrkreis verlassen haben.
Der Evakuierungsbereich
Für von der Evakuierung Betroffene wurden Notunterkünfte eingerichtet. Diese sollen allerdings nur aufgesucht werden, wenn es für die Anwohner keine andere Zuflucht gibt.
Für Personen mit Corona-Symptomen und Positiv-Getestete:
- Turnhalle, 35. Oberschule, Badweg 2, 01159 Dresden
Für alle anderen:
- Messehalle 1 der Messe Dresden
Busse zu den Notunterkünften starten am Haupteingang des Klinikums Friedrichstadt sowie von der Waltherstraße in Höhe der Wachsbleichstraße.
Ab 7 Uhr sind die Unterkünfte geöffnet. Bis 9 Uhr sollen alle Anwohner ihre Wohnungen verlassen haben.
8.30 Uhr: Zeitplan der Entschärfung
Gegen Mittag soll die Bombe entschärft werden. Mit einem Ende der Maßnahmen wird zu 14 Uhr gerechnet.
Dies teilte das Krankenhaus Friedrichstadt mit. Weiter hieß es, dass zunächst keine neuen Patienten aufgenommen werden könnten. Wer einen Termin für einen Eingriff hat, kann jedoch zum Klinikum fahren. Die Einsatzkräfte würden Patienten passieren lassen.
Dies gelte auch für ambulante Patienten der Praxen auf dem Campus.
8 Uhr: DVB fährt weiter durch Sperrkreis
Die Dresdner Verkehrsbetriebe teilten mit, dass die Straßenbahnlinie 10 bis etwa 8.30 Uhr ihre normale Route fährt und somit auch Anwohner zur Notunterkunft befördern kann.
7.55 Uhr: Kein Unterricht am Sportgymnasium
Wie das Dresdner Sportgymnasium mitteilte, fällt am heutigen Donnerstag der Unterricht aus.
"Die Schule selbst wird zwar nicht evakuiert", hieß es. "Jedoch sind alle Zufahrtswege gesperrt." Vertiefter Sportunterricht sei an den Standorten außerhalb des Ostrageheges möglich.
6.30 Uhr: Evakuierung beginnt
In der Friedrichstadt will die Polizei mit Lautsprecherdurchsagen auf die Evakuierung hinweisen. Insgesamt 3300 Menschen sind betroffen.
Bis 9 Uhr müssen alle ihre Häuser und den Sperrkreis verlassen haben.
6.25 Uhr: Fünf Kitas dicht
Auch, wenn für das Krankenhaus Friedrichstadt und einzelne weitere Gebäude im Sperr-Radius Ausnahmen gelten, so müssen fünf Kitas am heutigen Donnerstag geschlossen bleiben:
- Hort Friedolin, Friedrichstraße 34
- Kita Lisa, Friedrichstraße 34a
- Kinderhaus Friedrichstraße 46
- Außenstelle Hort Friedolin, Seminarstraße 11
- Kinderladen Riese Efeu, Wachsbleichstraße 22
Eltern sollen sich selbstständig um eine geeignete Betreuung für ihre Kinder kümmern.
6.20 Uhr: Ruhige Nacht in der Friedrichstadt
In der Nacht kam es zu keinen besonderen Vorkommnissen an der Fundstelle.
Das Technische Hilfswerk (THW) leuchtete den Ort aus und deckte die Weltkriegsbombe ab. Einsatzkräfte der Polizei blieben vor Ort und bewachten den Sprengkörper.
Betroffene können offene Fragen direkt an die Stadt Dresden richten: Seit 6 Uhr ist das Bürgertelefon besetzt.
Titelfoto: Ove Landgraf