Blackout in Dresden: Stromausfall nahezu komplett unter Kontrolle!
Dresden - In der sächsischen Landeshauptstadt gab es einen großflächigen Stromausfall. Tausende Haushalte sowie Geschäfte, Ampeln und Straßenbahnen waren ohne Strom. Inzwischen sind mindestens 95 Prozent von Dresden und Umland wieder ans Netz angeschlossen.
Der Stromausfall ereignete sich kurz nach 14 Uhr in Dresden. In mehreren Stadtteilen war plötzlich der Strom weg. Betroffen waren vorübergehend 300.000 Haushalte im gesamten Versorgungsgebiet sowie zahlreiche Industriekunden.
Ursache für den Blackout war eine Störung im Hoch- und Mittelspannungsnetz, die um 13.53 Uhr auftrat.
Eine 110-Kilovolt-Anlage im Umspannwerk Dresden-Süd war ausgefallen, wie eine Sprecherin des Dresdner Energieversorgers SachsenEnergie AG auf Anfrage von TAG24 erklärte.
Am Nachmittag wurde unter Hochdruck an der Behebung des Problems gearbeitet.
Die Notrufnummer 112 war weiterhin erreichbar - die Feuerwehr Dresden bat jedoch darum, diese nur bei dringenden Notfällen wie etwa Bränden zu benutzen.
Zahlreiche Menschen steckten in Aufzügen fest. Die Kameraden der Feuerwehr rückten aus und leisteten Hilfe.
Die Dresdner Verkehrsbetriebe äußerten sich ebenso zum Blackout: So standen zeitweise alle Straßenbahnen im Stadtgebiet komplett still. Auch sämtliche Ampeln waren ausgefallen.
Auf den Anzeigetafeln in Dresdens Bahnhöfen war nichts mehr zu sehen. Die Züge blieben jedoch nicht auf offener Strecke stehen, da die Deutsche Bahn über ein eigenes Stromnetz verfügt.
Neben Dresden waren noch weitere Regionen in Sachsen vom Stromausfall betroffen - darunter Meißen, Radebeul, Pirna, Heidenau, Wilsdruff, Radeberg, Freital, Moritzburg, Rabenau, Königstein, Altenberg, Geising und Bad Schandau.
Update, 21.10 Uhr: Mögliche Ursache für Stromausfall gefunden
Am Abend wurde ein Flugobjekt am Umspannwerk gefunden. Was es damit auf sich hat, erfahrt Ihr im TAG24-Artikel: "Mega-Stromausfall in Dresden: Mögliche Ursache gefunden"
Update, 18.15 Uhr: Feuerwehr zieht Bilanz
Wie die Dresdner Feuerwehr am Abend mitteilte, gab es während des Stromausfalls zwischen 14 und 16 Uhr insgesamt 270 Notrufe aus Dresden und den Landkreisen Meißen sowie Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. "Das entspricht etwa dem 10 bis 15-fachen gegenüber einem normalen Tag", so der Sprecher der Kameraden.
24 Mal wurden die Rettungskräfte demnach alarmiert, weil Aufzüge stecken blieben. Viermal gab es Fehlalarme durch automatische Brandmeldeanlagen. Zudem mussten die Kameraden ins Georg-Arnold-Bad ausrücken, "weil es zu einer Überflutung durch Abwasser kam". Nach dem Stromausfall funktionierte dort die Hebeanlage nicht mehr.
Indes musste der Rettungsdienst zu einigen Patienten ausrücken, da Heimbeatmungsgeräte nur noch begrenzt funktionstüchtig waren. Zu Notfällen kam es diesbezüglich jedoch nicht.
Update, 17.19 Uhr: SachsenEnergie gibt neue Details bekannt
SachsenEnergie gibt weitere Details in einer Pressemitteilung bekannt. Demnach sei der Strom in Dresden und Umland um 13.53 Uhr ausgefallen.
Grund dafür sei ein Ausfall der 110-kV-Anlage aufgrund einer Störung im Umspannwerk Dresden-Süd gewesen.
Betroffen waren zunächst:
- Umspannwerk Altenberg
- Ulberndorf
- Leupoldishain
- Heidenau
- Dresden Süd Stadt und Land
- DB Energie
- Pirna-Copitz
Eine Störungsausweitung im Anschluss habe dann für einen Störungsausfall im:
- gesamten Stadtgebiet Dresden
- im Umspannwerk Radeberg
- Radebeul
- Radeburg
- Weixdorf
- Großröhrsdorf
- Freital
- Nossen
- Döhlen geführt.
Update, 16.53 Uhr: Viele Aufzüge nach Stromausfall defekt
Im ElbePark Dresden (Kaditz) sowie in weiteren Einkaufszentren sind viele Fahrstühle nach dem Blackout weiterhin stromlos oder defekt.
Update, 16.45 Uhr: Polizei ermittelt zur Ursache
Polizeisprecher Marko Laske sagte gegenüber TAG24, dass am Nachmittag keine Fremdeinwirkung festgestellt wurde.
Einen möglichen Anschlag auf die Stromversorgung der Stadt Dresden schließen die Ermittler damit aber noch nicht aus.
Update, 16.20 Uhr: Weitere Dresdner Stadtgebiete wieder ans Stromnetz angeschlossen, Umspannwerk wieder am Netz
Die Lage in Dresden entspannt sich weiter. Gegen 16.05 Uhr war der Strom auch im Stadtteil Weißer Hirsch wieder da. Seit 16 Uhr ist das Umspannwerk Tolkewitz wieder am Netz.
Update, 16.04 Uhr: Lage bei DVB wieder unter Kontrolle
Laut Dresdner Verkehrsbetrieben rollen alle Bahnen wieder. Umleitungen gibt es keine mehr - dafür noch einige Verspätungen.
Update, 15.58 Uhr: Wiederversorgungsanlage soll ausgefallen und weitere Störung verursacht haben, SachsenEnergie nimmt Stellung
Die Sprecherin von SachsenEnergie, Viola Martin-Mönnich, teilte im Gespräch mit TAG24 mit, dass gegen 15 Uhr bereits wieder 95 Prozent von Dresden und Umland mit Strom versorgt wurden.
Laut TAG24-Informationen soll bei der Wiederversorgung der ersten Anlage eine zweite ausgefallen sein - was anscheinend einen weiteren Stromausfall zur Folge hatte.
Seit 15.30 Uhr fließt der Strom auch im Stadtteil Tolkewitz wieder. SachsenEnergie ist weiterhin auf der Suche nach der Ursache für den großflächigen Blackout.
Update, 15.53 Uhr: Sprecherin der Stadt Dresden gibt Auskunft
Seit kurz nach 14 Uhr sei auch im Rathaus die reguläre Versorgung ausgefallen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presseagentur. "Wir arbeiten zurzeit mit einem Notstrom-Aggregat und warten auf Informationen von unserem Energieversorger."
Der Grund für den Stromausfall war laut der Sprecherin der Stadt Dresden zunächst nicht bekannt.
Update, 15.40 Uhr: Polizei kämpft mit den Folgen des Stromausfalls
Auch die Polizei hat aktuell mit den Folgen des Stromausfalls zu kämpfen: "Wo die Versorgung wieder funktioniert, schlagen die Alarmanlagen an", so Sprecher Rocco Reichel (53). "Wir fahren zahlreiche Einsätze, um das zu überprüfen."
Update, 15.38 Uhr: Blackout womöglich mit Ursache auf internationaler Ebene
Laut Drewag könnte der großräumige Stromausfall aufgrund eines Ausfalls auf internationaler Ebene zustande gekommen sein.
Großverbraucher sollen gebeten worden sein, ihre Anlagen weiterhin abgeschaltet zu lassen, da das Netz noch immer nicht stabil genug sei.
Update, 15.30 Uhr: Weitere punktuelle Ausfälle möglich
Stellenweise ist der Verkehr in Dresden wieder ins Rollen gekommen. Weitere punktuelle Ausfälle sind laut DVB jedoch möglich.
Update, 14.57 Uhr: Lichter aus im Gerichtssaal - Prozess unterbrochen
Auch im Hochsicherheitsgericht am Hammerweg gingen die Lichter aus. Der Prozess gegen die mutmaßliche Linksextremistin Lina E. (26) wurde unterbrochen, nachdem es im Saal finster wurde. Derzeit berät der Senat, ob heute weiterverhandelt werden kann.
Update, 14.50 Uhr: Situation in Dresden-Neustadt teilweise behoben
Auf der Neustädter Seite fließt der Strom seit 14.45 Uhr teilweise wieder. Auf der Altstädter Elbseite hängt es dafür in weiten Teilen noch immer.
Update, 14.42 Uhr: Zahlreiche Störungsmeldungen bei Netzbetreibern
Im Zuge des Blackouts steigen auch bei vielen Netzbetreibern die Störungsmeldungen derzeit in die Höhe.
Titelfoto: privat