Betreiber gibt den Löffel ab: Ratskeller kaum geöffnet, jetzt schon wieder zu!

Dresden - Was war die Freude groß, als sich nach 17 Jahren Leerstand endlich wieder ein Betreiber für den legendären Ratskeller fand, im Dresdner Rathaus wieder eingekehrt und gespeist werden konnte. Doch damit ist jetzt nach gerade mal einem Jahr schon wieder Schluss: Betreiber Gourmetta gibt den Löffel ab.

Festlich: Nach der Wiedereröffnung des Ratskellers lud die Dresdner FDP zum Neujahrsempfang.
Festlich: Nach der Wiedereröffnung des Ratskellers lud die Dresdner FDP zum Neujahrsempfang.  © Norbert Neumann

Belegte Brötchen, Salatbar, warme Gerichte auch mit vegetarischem Angebot: Von Montag bis Freitag konnten Gäste Frühstück und Mittag im Ratskeller genießen. Alles zum kleinen Preis zwischen 3,90 Euro und 5,75 Euro. 

Besonders gefreut hatte sich OB Dirk Hilbert (48, FDP), dass die Kantine nicht nur für seine Rathaus-Mitarbeiter, sondern für alle Dresdner geöffnet hatte.

Zur Erinnerung: Schon 1910 war die als "Ratsweinkeller" eröffnete Gaststätte bei Einheimischen und Gästen beliebt, zünftige Feste waren ein Publikumsrenner. Auch zu DDR-Zeiten speisten Besucher gerne in dem HO-Restaurant. 

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Doch nach der Jahrhundertflut, die auch im Gewölbe schwere Schäden anrichtete, blieb der Ratskeller dicht, musste aufwendig saniert werden. 

Mit der Wiedereröffnung im März 2019 wollte Betreiber Gourmetta den "ehrwürdigen Ratskeller wieder mit Leben füllen".

Neuer Betreiber wird per Ausschreibung gesucht

Gourmetta kündigte den Betreibervertrag und gibt den Ratskeller auf.
Gourmetta kündigte den Betreibervertrag und gibt den Ratskeller auf.  © Ove Landgraf

Doch das klappte nicht wie erhofft. Gourmetta habe den Kantinenbetrieb eingestellt und den Betreibervertrag gekündigt, informierte das Rathaus seine Mitarbeiter. Seit Monatsanfang bleibt der Herd aus. 

"Leider konnte die Niederlassung Ratskeller bereits in der Vergangenheit nicht wirtschaftlich betrieben werden. Hinzu kommen noch die aktuellen Ereignisse, die keine positive Zukunft erwarten lassen", begründet Geschäftsführer Sebastian Bódis den Gourmetta-Rückzug.

Nun bemüht sich das Ratshaus möglichst bald einen Nachfolger zu präsentieren. "Es ist gut, dass nach einem neuen Betreiber gesucht wird. Doch das muss per öffentlicher Ausschreibung erfolgen", so Stadtrat Jens Genschmar (51, Freier Wähler). 

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"Vor allem, weil vielleicht gerade jetzt Kneiper in Not sind und neu beginnen wollen."

Titelfoto: Ove Landgraf

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