Bäckereikette in der Insolvenz: Sieben Filialen bleiben ab heute zu
Dresden - Nach einem halben Jahrhundert ist Schluss: Ab dem heutigen Montag bleiben alle Filialen der Bäckerei Sachse dicht.
David Haack (37), Geschäftsführer seit vier Jahren, hat Insolvenz angemeldet.
Dohna, Pirna, Berggießhübel, Bad Gottleuba: Die letzten Brötchen sind verkauft. Der Schließung von sieben Filialen geht das endgültige finanzielle Desaster voraus, wie Haack auf Anfrage von TAG24 bestätigt.
Betroffen sollen rund 50 Mitarbeiter sein. 1977 gegründet, übernahm der damals 33-jährige Bäckermeister im Jahr 2020 die Leitung über neun Filialen.
Haack galt als Höhenflieger, gewann lokale Preise für sein Handwerk, erschien in der Februarausgabe des Handwerks-Kalenders "Mister Handwerk 2019".
Bei der Online-Wahl zum Handwerks-König schaffte er es im selben Jahr unter die letzten sechs Männer.
Immer mehr Bäckereien in Sachsen müssen schließen
2022 schlossen dann zunächst zwei "Sachse"-Filialen, nun die endgültige Bruchlandung. Alles andere als ein Einzelfall: Sachsens Bäckereien sterben aus!
Zwischen 2020 und 2023 schlossen beispielsweise im Kammerbezirk Chemnitz 40 Bäckereien. Im Bezirk Dresden sank die Zahl um 26, in Leipzig um zwei. Die Zahlen beziehen sich dabei auf die Hauptbetriebe ohne Filialen.
Allein in Dresden verringerte sich die Zahl zwischen 2020 und 2023 um 26.
Die Konsequenz des Sterbens sind Belebungsversuche: Wenige mächtige Bäcker kaufen immer mehr Filialen. Qualität und Auswahl leiden.
Ob auch seine Filialen möglicherweise übernommen und damit die Jobs der Mitarbeiter gerettet werden, dazu schweigt Unternehmer Haack noch: "Zur Schließung der Bäckerei möchte ich mich nicht äußern, da mir dies schon schwer genug fällt."
Titelfoto: Eric Münch