Autos sind die Ausnahme: Polizei kontrolliert an Radroute und entdeckt verschiedenste Vergehen

Dresden - Auf Fahrradstraßen gelten andere Regeln als auf den übrigen Wegen. Am heutigen Montag kontrollierten Polizei und Stadt, ob das bei den Nutzern bekannt ist. Dabei kamen verschiedene Verstöße ans Tageslicht.

Auf der Radroute haben Fahrradfahrer Vorrang. Auto- und Mopedfahrer müssen sich unterordnen.
Auf der Radroute haben Fahrradfahrer Vorrang. Auto- und Mopedfahrer müssen sich unterordnen.  © Max Patzig

Wie es in einer Mitteilung der Dresdner Polizei heißt, wurden am Montag zwischen 10 und 12.30 Uhr 121 Autos und Lastwagen auf einem Abschnitt der Radroute Ost kontrolliert.

"Ziel der Aktion war es, allen Verkehrsteilnehmern die auf Fahrradstraßen geltenden Regeln näherzubringen", so die Polizei, die damit "für die Einhaltung sensibilisieren" will.

Was viele nicht wissen: Fahrradstraßen dürfen nur ausnahmsweise von Autofahrern benutzt werden, erklärt Gerald Baier, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion. "Der Schlüssel liegt darin, den Autofahrern zu verdeutlichen, dass Fahrradstraßen den Radfahrern gehören", sagt er. "Man könnte auch sagen, der Autofahrer ist nur zu Gast auf dieser Straße und so sollte er sich auch benehmen."

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Aus diesem Grund gilt entlang der Radroute eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Am Montagvormittag wurden sechs Autofahrer erwischt, die zu schnell unterwegs waren.

Auch kommt die Fahrradstraße im Dresdner Osten seit dem Neubau im vergangenen Jahr stellenweise mit neuen Vorfahrtsregeln daher. Doch: "An der Kreuzung Laubestraße/Müller-Berset-Straße beachteten vier Verkehrsteilnehmer das Stoppschild nicht."

Dooring-Unfallgefahr: Auch parkende Autos wurden kontrolliert

Bürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) und Radverkehrskoordinatorin Paula Scharfe (27) radelten im Herbst bereits über die Fahrradstraße auf der Glashütter Straße. Jetzt folgte eine erste Kontrollaktion.
Bürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) und Radverkehrskoordinatorin Paula Scharfe (27) radelten im Herbst bereits über die Fahrradstraße auf der Glashütter Straße. Jetzt folgte eine erste Kontrollaktion.  © Petra Hornig

Weiterhin haben die Polizisten in den zweieinhalb Stunden einen Autofahrer am Handy und einen weiteren ohne angelegten Gurt erwischt.

Doch nicht nur die Fahrenden haben sich falsch verhalten: Das Ordnungsamt stellte auf der Glashütter Straße auch zwei auf dem Gehweg geparkte Autos, eins im eingeschränkten Halteverbot sowie eins auf einem Radweg und eins im Kurvenbereich fest.

Und das Parken außerhalb des gekennzeichneten Bereichs kann für die Radfahrer schlimme Folgen haben, wie die Polizei in einem Video auf ihren Social-Media-Kanälen andeutet. Denn plötzlich öffnende Türen bergen ein hohes Unfallrisiko.

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"Um mehr Dresdner für den Umstieg auf das Rad zu gewinnen, brauchen wir sichere und schnelle Wege durch die Stadt. Mit der Radroute Dresden-Ost haben wir ein Vorzeigeprojekt dafür geschaffen, dem weitere folgen sollen", sagt Verkehrs- und Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) vor Ort. "Die aneinandergereihten Fahrradstraßen bieten abseits der vielbefahrenen Hauptverkehrsstraßen eine zügige und komfortable Alternative für Radfahrer."

"Das Feedback zur Radroute ist positiv", ergänzt Dresdens Radverkehrskoordinatorin Paula Scharfe (27). "Die Route wird von Radfahrern gern genutzt."

Hier führt die Radroute Ost entlang

Dass sich Autofahrer auf der Fahrradstraße bewegen, erkennen sie unter anderem an der Markierung auf der Fahrbahn.
Dass sich Autofahrer auf der Fahrradstraße bewegen, erkennen sie unter anderem an der Markierung auf der Fahrbahn.  © Max Patzig

Die Radroute Dresden-Ost führt auf fünf Kilometern vom Stadtzentrum über den Straßburger Platz entlang der Comeniusstraße, dem Stresemannplatz, der Laube- und Prossener Straße sowie über Glashütter- und Kipsdorfer Straße bis zum Schulcampus Tolkewitz.

Auf den speziell beschilderten und markierten Fahrradstraßen können Radfahrer auch nebeneinander fahren.

Titelfoto: Montage: Max Patzig, Petra Hornig

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