Ausverkauft! Dresdens Bäder zum heißesten Wochenende des Jahres voll
Dresden - Nichts geht mehr: Weil von den elf Dresdner Freibädern oder Badestellen noch immer fünf geschlossen haben, sind die restlichen Bäder das komplette Wochenende über ausverkauft.

Hat Dresden einfach nur zu langsam nach Corona wieder geöffnet? Oder fehlen generell legale Badeflächen in der Stadt?
Lediglich für das FKK-Freibad Wostra konnte die Bäder GmbH Freitag bis Sonntag noch Tickets anbieten, alle anderen Freibäder melden: ausverkauft.
Im Laufe der nächsten Woche wird sich das entspannen, schrittweise öffnen die restlichen Bäder. Zudem entsteht der rasche Ausverkauf aktuell durch die strengen Auflagen.
"Und dennoch sind die Dresdner Bäder ein permanentes Problemfeld, es gibt immer wieder Ärger. Die aktuelle Versorgungslücke ist nicht akzeptabel", sagt FDP-Chef Holger Zastrow (52).
Seine Forderung: "In den letzten Jahrzehnten sind mit Niedersedlitz, Bühlau und Klotzsche immer wieder Freibäder verschwunden. Das war falsch. Statt über das Sachsenbad sollten wir zuerst über neue Freibäder nachdenken."
Beschlossen hat der Rat beispielsweise ohnehin ein Freibad für Pieschen und die Neustadt.



Zuschussbedarf für die Bäder bereits jetzt sehr hoch

Verhaltener Zuspruch kommt von den Grünen. Bäder-Aufsichtsrat Torsten Schulze (51): "Die Wasserfläche für Freibäder ist eigentlich ausreichend, die Verteilung über das Stadtgebiet ist jedoch ungleich. Der Zuschussbedarf für die Bäder ist jetzt bereits sehr hoch, neue Flächen würden diesen vergrößern. Das muss gründlich geplant werden."
Schulze regt als Sofortmaßnahme an, die Freibad-Kontingente im Rahmen des Möglichen zu erhöhen.
Die Bäder GmbH unter Leitung von Matthias Waurick (58) verweist darauf, das die Freibäder in Klotzsche, Bühlau und Niedersedlitz durch Ratsbeschluss geschlossen wurden. Und: "Regelmäßig werden die zur Verfügung stehenden Wasserflächen ermittelt. Dresden hat nach diesen Kennzahlen eher zu viel Freibadfläche, wohingegen bei der Schwimmhallen-Fläche noch Bedarf zu erkennen ist", sagt Sprecher Lars Kühl (47).
Daher würde in diesem Bereich deutlich gegengesteuert.
Titelfoto: Eric Münch/Steffen Füssel